(german version - english version to follow shortly)
In den letzten beiden Tagen habe ich mir nach und nach erarbeitet, wie man am besten die Inkle-Webtechnik "Monk's Belt", wie sie im Buch "Inkle Pattern Directory von Anne Dixon beschrieben steht, auf dem Gatterkamm umsetzt. Da sich diese Technik in einigen Punkten grundlegend von anderen Kammwebereien unterscheidet, möchte ich hier meine Erkenntnisse festhalten und teilen.
Grundlegend lassen sich drei große Unterschiede festhalten:
1) Das entstehende Hintergrundgewebe hinter den Musterfäden ist im Gegensatz zu allen anderen Musterfadentechniken kein Kettrips, sondern einfache Leinwandbindung. Dadurch ist die Webbreite deutlich größer, als man es von Bändern in anderen Techniken mit gleicher Fadenzahl und Fadenstärke erwarten würde, aber auch die Stabilität ist insbesondere gegenüber der Ripstechnik deutlich erhöht.
2) Es wird nicht jede Position im Webkamm bezogen. Das bedeutet, dass man einen breiteren Webkamm braucht, als die Fadenzahl des Bandes vermuten lassen würde. Näheres hierzu bei der Erklärung des Einzuges im nächsten Absatz.
3) Auch waagerechte und senkrechte Linien im Muster sind kein Problem. Während bei den meisten Techniken fast nur an der Diagonale gearbeitet wird und gerade Linien immer unsauber werden, kann man hier auch Querstreifen über die gesamte Bandbreite ohne Probleme einbauen. Dafür ist das übliche Problem, dass Einzelfäden im Muster nur wenig auffallen, hier besonders stark ausgeprägt - man sollte beim Entwerfen darauf achten, überall mehrere Fäden nebeneinander liegen zu haben und soweit möglich jeden Faden mindestens zwei Reihen lang am Stück im Muster zu führen.
Schritt 1: Der Aufzug
Wie bereits oben erwähnt, werden bei dieser Technik Schlitze im Kamm freigelassen. Das liegt daran, dass in einem Fach jeweils drei Fäden zusammenliegen müssen - also zum Beispiel jeweils drei oben, dann einer unten, drei oben, dann einer unten, usw. Das ist mit dem Webkamm nicht anders realisierbar, als Schlitze freizulassen, es sei denn, man würde sich eine Spezialanfertigung mit drei Löchern nebeneinander pro Zinken bauen.
Durch dieses Freilassen braucht man einen breiteren Kamm als gewöhnlich. Wie breit, lässt sich aber genau berechnen: Die Anzahl der freigelassenen Schlitze ist immer genauso groß wie die Anzahl der Musterfäden. Für ein Band mit 20 Musterfäden sieht die Rechnung also folgendermaßen aus (siehe Skizze oben):
20 Musterfäden + 21 Hintergrundfäden + 2x4 Randfäden + 20 freie Schlitze = 47 Fäden bzw 67 Plätze im Webkamm.
Zur Materialwahl: Ich habe Merinowolle verwendet. Sowohl Musterfäden als auch Hintergrundfäden kamen vom gleichen Hersteller, allerdings haben die Hintergrundfäden die doppelte Lauflänge, sind also nur halb so dick. Mit diesem "Größenverhältnis" bin ich ganz gut gefahren. Ich würde sagen, insgesamt kann man sich hier an den Erfahrungen für die "baltische"/"ostpreußische" Musterfadentechnik orientieren, bei der man ja auch ungefähr doppelte Garnstärke verwendet.
Schritt 2: Das Anweben
In den ersten paar Reihen empfehle ich, die Musterfäden völlig zu ignorieren. In einem Fach sind sie ohnehin nicht da, im anderen einfach alle nach unten drücken. So kann man erst einmal schauen, wie breit das Band überhaupt werden soll -wenn man einfach nur auf und ab webt, bekommt man durch den extremen Materialmengenunterschied der Fächer keinen Überblick.
Hier sieht man sehr gut, wie nur jeder dritte Schlitz bezogen ist. zwar liegt jeder zweite grüne Faden (Hintergrundfäden) im ausgewählten Fach, die weißen Fäden (Musterfäden) liegen jedoch alle im anderen. Beim Öffnen des anderen Faches liegt zunächst Faden an Faden. Wenn man jedoch die Musterfäden hinunter drückt, entsteht ein ähnliches Bild wie hier.
Schritt 3: Das Auslesen der Musterfäden
Das Auslesen der Musterfäden unterscheidet sich kaum von anderen Mustertechniken. Es wird jedoch durch zwei Dinge stark erleichtert:
1) Alle Musterfäden liegen im gleichen Fach. Man muss also nie gleichzeitig hinabdrücken und hochholen, sondern hat alle Fäden brav nebeneinander liegen und kommt somit längst nicht so schnell durcheinander. Auch auf ein mögliches Umeinanderdrehen von oben- und untenliegenden Musterfäden muss man nicht achten.
2) Da alle Musterfäden paarweise liegen und die einzelnen Paare durch einen andersfarbigen Faden voneinander getrennt werden, lassen sie sich besonders leicht auszählen.
Ich persönlich öffne immer gerne das Fach, schlage mit meinem Webschwert fest an um die Vorreihe in Position zu bringen, halte das Fach dann mit meinem Finger offen und nutze die Spitze des Webschwertes, um die Musterfäden auszulesen.
Wenn man beim Auslesen das Schwert bzw den Auslesestab (je nach eigener Vorliebe, manche verwenden auch gerne eine Stricknadel oder ein Essstäbchen) möglichst nah am Webkamm führt, hat das den Vorteil, dass sich die Fäden nicht zwischen dem bereits gewebten Stück und dem Kamm umeinander schlingen und somit ihre Positionen tauschen können. Wenn das passiert und man nahe am Werkstück ausliest, erwischt man manchmal den falschen Faden. Das führt dazu, dass sich die Fäden nicht nur mit den Nachbarfäden, sondern beim Öffnen des nächsten Faches auch mit denen des anderen Faches verdrehen, weil die beiden miteinander verdrehten Fäden ja auf zwei verschiedenen Seiten des gleichen Fadens vorbei wollen - und dann hat man ganz großes Kuddelmuddel, das man erstmal entwirren muss, bevor man weiter weben kann. Dieser Tipp gilt übrigens für alle Mustertechniken, bei denen man Fäden auslesen muss!
Natürlich sollte man das Schwert mit den ausgelesenen Fäden dann aber in Richtung Webstück ziehen, bevor man das Schiffchen hindurch zieht.
Schritt 4: Versäubern
Wenn das Muster nicht ganz sauber auf der Oberseite des Bandes erscheint, einfach mal die entsprechenden Musterfäden nach vorne ziehen und mit dem Webschwert leicht anschlagen.
Posts mit dem Label Anleitungen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Anleitungen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Dienstag, 10. Juni 2014
Freitag, 19. April 2013
Das Problem mit den Löchern
The problem with holes
Jetzt zu Beginn der Marktsaison finde ich mich in der gleichen Situation wie wohl die meisten Teilnehmer historischer Veranstaltungen: Die gesamte Ausrüstung wird aus dem Winterschlaf geholt, und mitten zwischen dem Neubau fehlender Stücke stellt man plötzlich fest, dass man ja schon den ganzen Winter Brandlöcher vom vergangenen Jahr beseitigen wollte, dass Nähte aufgeplatzt sind oder die Motten in den Schrank gekrochen sind.
Now at the beginning of summer, just about anyone who participates in historical events faces the same problem: While getting out your equipment, you suddenly notice holes everywhere - burn holes from last summer, broken seams, or even the evidence of moths getting into your closet during the long winter months.
Im Gegensatz zu den meisten habe ich aber einen tierischen Spaß daran, diese Löcher zu beseitigen - was wohl auch daran liegt, dass das Ergebnis bei mir zumeist deutlich sauberer und authentischer aussieht als bei vielen anderen. Für diejenigen, denen bunte aufgesetzte Stofffetzen und/oder grob zugenähte Löcher mitten im Stoffstück, an denen sich alles verzieht, auf die Nerven gehen, habe ich heute mal dokumentiert, wie ich das Problem löse.
Contrary to most, I actually enjoy patching - and that might be caused by the results I achieve. For those who have long been annoyed with colorful scraps of facric or bulgeing sewn shut holes, I have documented my solution step by step.
Zuerst wird eine Reihe von langen Stichen parallel nebeneinander über die ganze Fläche gelegt, die geflickt werden soll. Ein bisschen Abstand zum Lochrand ist empfehlenswert, damit der fertige Flicken nicht nach kurzer Zeit ausreißt. Die Stiche sollten ein bisschen Spiel haben und nicht zu fest gezogen werden.
First, you work parallel stitches across the whole area to be patched. It is important to not work too closely to the edge of the hole, or the finished patch will rip out very quickly. Also, you should take care to not pull these stitches too tight, but give them a little bit of play.
Außerdem ist es sinnvoll, immer direkt neben der alten Einstichstelle zurück auf die Vorderseite zu stechen, damit möglichst wenig Fäden auf der Rückseite zu sehen sind. So bleibt der Flicken zum Einen flacher, zum anderen verzieht sich das Ganze nicht so schnell.
Another thing to look out for is to always stitch back to the front very closely to where you stitched to the back. This way, you have very little of your thread on the back, which makes for flatter patches and less bunching up when you are done.
Wenn der gesamte Bereich mit Stichen bedeckt ist, wird senkrecht dazu weitergearbeitet. Diese Stiche werden genauso gearbeitet wie die erste Gruppe, die Nadel wird jedoch jedes Mal durch die alten Stiche hindurchgewebt.
When the whole area is covered, you work at a right angle to them next. This set of stitches will be worked exactly like the first, except that you weave the needle through the old stitches each time.
Hier sollte man darauf achten, dass das Webmuster (Leinwandbindung) beibehalten wird - immer abwechselnd über und unter den Fäden entlang, bei jedem Stich um eine Reihe versetzt.
Take care to stick to plain weave pattern - over and under the old threads, under and over the same threads for the next stitch.
Wenn man so wie hier um etwas herum arbeiten muss oder das Loch seltsame Formen hat, kann man diese "Webstiche" auch verlängern und als nächstes wieder die Fadenrichtung ändern, um durch diese neue freie Fadengruppe hindurchzuweben.
If you have to work around something or your hole has a weird shape, you can also lengthen these "weaving" stitches to one or both sides and add another set of stitches weaving through them as a next step.
Am Ende sollten auf der Rückseite nur die beiden Fadenenden und eine Reihe kleiner Punkte um den Flicken herum zu sehen sein.
When you are done, there should be only the two ends of your thread and a row of little dots around the patched area on the back of your fabric.
Diese Fadenenden werden auf die Vorderseite zurückgeholt und einfach im Flicken vernäht.
Just pull these endes to the front and sew them into the patch.
Wenn ich mir meinen mittlerweile sechs Jahre alten Umhang so ansehe, bin ich verdammt froh keine Adelsdarstellung zu machen - da würden die ganzen Flicken wohl massiv stören. Und nein, das im Bild ist nicht einmal die Hälfte der geflickten Stellen darauf. Nur die vier heute geflickten und ein paar der alten, die gerade für ein Photo günstig lagen ;) Mir wurde bereits mehrfach unterstellt, ich würde mich absichtlich zu nah ans Feuer setzen, um eine Ausrede zu haben, den Umhang "noch authentischer für eine arme Handwerksdarstellung" zu machen - das entspricht aber natürlich nicht der Wahrheit, auch wenn das Ding mit Abstand mein liebstes Kleidungsstück aller Zeiten ist. Die sind halt alle bloß eifersüchtig!
Looking at my well-worn six-year-old cloak, I am very glad not to portray a noble-woman. All of those patches would probably not work well for that - and no, that's not even half of them in the picture, just the four new ones and a few old ones that happened to be in the right spot for a picture ;) People have even accused me (falsely of course!) to sit too close to the fire on purpose, just so I'd have an excuse to make this favorite piece of clothing "more authentic for a craftswoman"... I think they are just jealous!
Jetzt zu Beginn der Marktsaison finde ich mich in der gleichen Situation wie wohl die meisten Teilnehmer historischer Veranstaltungen: Die gesamte Ausrüstung wird aus dem Winterschlaf geholt, und mitten zwischen dem Neubau fehlender Stücke stellt man plötzlich fest, dass man ja schon den ganzen Winter Brandlöcher vom vergangenen Jahr beseitigen wollte, dass Nähte aufgeplatzt sind oder die Motten in den Schrank gekrochen sind.
Now at the beginning of summer, just about anyone who participates in historical events faces the same problem: While getting out your equipment, you suddenly notice holes everywhere - burn holes from last summer, broken seams, or even the evidence of moths getting into your closet during the long winter months.
Im Gegensatz zu den meisten habe ich aber einen tierischen Spaß daran, diese Löcher zu beseitigen - was wohl auch daran liegt, dass das Ergebnis bei mir zumeist deutlich sauberer und authentischer aussieht als bei vielen anderen. Für diejenigen, denen bunte aufgesetzte Stofffetzen und/oder grob zugenähte Löcher mitten im Stoffstück, an denen sich alles verzieht, auf die Nerven gehen, habe ich heute mal dokumentiert, wie ich das Problem löse.
Contrary to most, I actually enjoy patching - and that might be caused by the results I achieve. For those who have long been annoyed with colorful scraps of facric or bulgeing sewn shut holes, I have documented my solution step by step.
Zuerst wird eine Reihe von langen Stichen parallel nebeneinander über die ganze Fläche gelegt, die geflickt werden soll. Ein bisschen Abstand zum Lochrand ist empfehlenswert, damit der fertige Flicken nicht nach kurzer Zeit ausreißt. Die Stiche sollten ein bisschen Spiel haben und nicht zu fest gezogen werden.
First, you work parallel stitches across the whole area to be patched. It is important to not work too closely to the edge of the hole, or the finished patch will rip out very quickly. Also, you should take care to not pull these stitches too tight, but give them a little bit of play.
Außerdem ist es sinnvoll, immer direkt neben der alten Einstichstelle zurück auf die Vorderseite zu stechen, damit möglichst wenig Fäden auf der Rückseite zu sehen sind. So bleibt der Flicken zum Einen flacher, zum anderen verzieht sich das Ganze nicht so schnell.
Another thing to look out for is to always stitch back to the front very closely to where you stitched to the back. This way, you have very little of your thread on the back, which makes for flatter patches and less bunching up when you are done.
Wenn der gesamte Bereich mit Stichen bedeckt ist, wird senkrecht dazu weitergearbeitet. Diese Stiche werden genauso gearbeitet wie die erste Gruppe, die Nadel wird jedoch jedes Mal durch die alten Stiche hindurchgewebt.
When the whole area is covered, you work at a right angle to them next. This set of stitches will be worked exactly like the first, except that you weave the needle through the old stitches each time.
Hier sollte man darauf achten, dass das Webmuster (Leinwandbindung) beibehalten wird - immer abwechselnd über und unter den Fäden entlang, bei jedem Stich um eine Reihe versetzt.
Take care to stick to plain weave pattern - over and under the old threads, under and over the same threads for the next stitch.
Wenn man so wie hier um etwas herum arbeiten muss oder das Loch seltsame Formen hat, kann man diese "Webstiche" auch verlängern und als nächstes wieder die Fadenrichtung ändern, um durch diese neue freie Fadengruppe hindurchzuweben.
If you have to work around something or your hole has a weird shape, you can also lengthen these "weaving" stitches to one or both sides and add another set of stitches weaving through them as a next step.
Am Ende sollten auf der Rückseite nur die beiden Fadenenden und eine Reihe kleiner Punkte um den Flicken herum zu sehen sein.
When you are done, there should be only the two ends of your thread and a row of little dots around the patched area on the back of your fabric.
Diese Fadenenden werden auf die Vorderseite zurückgeholt und einfach im Flicken vernäht.
Just pull these endes to the front and sew them into the patch.
Wenn ich mir meinen mittlerweile sechs Jahre alten Umhang so ansehe, bin ich verdammt froh keine Adelsdarstellung zu machen - da würden die ganzen Flicken wohl massiv stören. Und nein, das im Bild ist nicht einmal die Hälfte der geflickten Stellen darauf. Nur die vier heute geflickten und ein paar der alten, die gerade für ein Photo günstig lagen ;) Mir wurde bereits mehrfach unterstellt, ich würde mich absichtlich zu nah ans Feuer setzen, um eine Ausrede zu haben, den Umhang "noch authentischer für eine arme Handwerksdarstellung" zu machen - das entspricht aber natürlich nicht der Wahrheit, auch wenn das Ding mit Abstand mein liebstes Kleidungsstück aller Zeiten ist. Die sind halt alle bloß eifersüchtig!
Looking at my well-worn six-year-old cloak, I am very glad not to portray a noble-woman. All of those patches would probably not work well for that - and no, that's not even half of them in the picture, just the four new ones and a few old ones that happened to be in the right spot for a picture ;) People have even accused me (falsely of course!) to sit too close to the fire on purpose, just so I'd have an excuse to make this favorite piece of clothing "more authentic for a craftswoman"... I think they are just jealous!
Sonntag, 24. Februar 2013
Plutimikation
Da kündige ich groß an, in den nächsten Wochen mehr Zeit zu haben, weil Prüfungen vorbei - und verschwinde komplett von der Bildfläche. Der vorübergehende neue Wohnort in der Schweiz brachte wider Erwarten eine tägliche zwei-Personen-Strickgruppe (ich frühstücke jeden Morgen zwei Stunden mit meiner 97-jährigen Nachbarin und wir stricken und quatschen dabei fleißig) und einiges an zusätzlichem Sozialleben mit sich, so dass ich wenig Zeit zum Bloggen hatte - und das, obwohl es mittlerweile so einiges zu zeigen gibt.
My temporary new home in Switzerland has kept me away from blogging for a while now - I've been knitting/talking/breakfasting with my 97-year-old neighbor every morning and learning a lot from her, and I've actually worked on quite a few things to show here. And there's been quite a bit of other social life, too.
Aber heute gibt es erstmal etwas, was ich seit Anfang des Jahres immer wieder versprochen habe: genaue Bilder, wie ich beim Nadelbinden die Mehrfacheinzüge mache. Zur besseren Übersichtlichkeit nutze ich hier kurze Restfäden, mit denen die Stränge beim Färben abgebunden waren.
For today, I present: the long-promised pictures on how I manage to work with very long pieces of yarn in nalbinding. For better visibility, I use short leftover scraps of yarn.
So sieht es normalerweise aus: ein einzelner Faden, ein Ende als "Arbeitsende" etwas länger gelassen.
This is what the basics look like: a single piece of yarn, the end you work with longer than the other.
Für einen Mehrfacheinzug misst man den Faden auf der gleichen Länge ab, mit der man normalerweise arbeiten würde, schneidet diesen jedoch noch NICHT ab.
For using multiple loops, you measure out a piece of yarn exactly like you would use normally. Do NOT cut it yet!
Entlang dieses Fadens legt man dann eine Schlaufe, die etwas kürzer ist als der Anfangsfaden. Das überstehende Ende sollte so lang sein, dass man damit bequem arbeiten kann - etwa so weit, wie man sonst auch das eine Ende überstehen lässt.
Instead, add another loop of yarn along the length of this piece of yarn. It should be a bit shorter - because, as when working with only a single piece, you need a free end to work with.
Das Fadenende und die Schlaufe auf der gleichen Seite werden zusammen durch das Nadelöhr gefädelt.
Pull the loop and the end of your yarn through the needle together.
Bei dünneren Garnen und/oder größeren Nadelöhren können mit etwas Erfahrung auch zwei oder drei Schlaufen verwendet werden, so dass fünf bzw sieben Fäden durch das Nadelöhr gehen. Bei Netzgeweben in dünnen Garnen arbeite ich zum Teil sogar mit vier Schlaufen, also neun Fäden. Wichtig ist, dass dieser Wust an Fäden immernoch bequem durch das Gewebe gleiten kann - wenn man bei jedem Stich zerren muss, weil die Nadel stecken bleibt, ist niemandem geholfen.
When you have a bit of experience working like this, you can even use more than one loop. I often work with two or three, giving me five or seven layers of yarn in the needle. How many loops you use, greatly varies with the size of your needle's hole, the weight of your yarn and the stitch you work. When working nets in thin yarn, I sometimes even use four loops (nine strands running through needle) - but you should always look out that the amount of yarn can still go through your fabric easily. You don't gain anything if your needles gets stuck on every stitch and you have to force it through over and over again.
In dünnen Nadeln ist oft kein Platz für Nadelöhre, die groß genug für mehrere Fäden sind. Hier schafft eine Nadel mit mehreren Öhren wieder, in der jede Schlaufe ihren eigenen Platz bekommt. Ein zusätzlicher Vorteil dabei ist, dass sich die Schlaufen nicht so schnell vertüdeln wie in einem einzigen Öhr. Ich empfehle, den einzelnen Faden durch das oberste Öhr zu ziehen, um das Arbeiten bei kürzer werdendem Faden zu erleichtern.
Thin needles often can't accomodate more than one or two strands of yarn per hole. Here, a needle with multiple holes works very well: each loops gets its own place, with the additional advantage of less tangling. I suggest pulling the single strand through the top-most hole to make your work easier when the yarn gets shorter.
Hier sieht man recht gut, wie beim Arbeiten nach und nach eine Schlaufe nach der nächsten aus der Nadel gezogen wird. Die anderen Schlaufen bleiben damit unverändert, so dass die Länge des durchzuziehenden Fadens nahezu gleich bleibt.
Here you can see how you pull out one loop after the other. The other loops stay as they are until it's their turn, so the total length of yarn to pull through for each stitch stays almost the same.
Wichtig ist, eine ungerade Anzahl Fäden durch die Nadel zu führen - ansonsten zieht man mit der letzten Schlaufe den ganzen Faden aus der Nadel und muss neu auffädeln.
It is important to use an uneven number of strands running through your needle. Using an even number, you will suddenly find yourself holding a needle without yarn in it when you pulling out the last loop.
Falls noch irgendwelche Fragen sind, dürft ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen!
If you have any further questions or problems with this technique, feel free to leave me a comment!
My temporary new home in Switzerland has kept me away from blogging for a while now - I've been knitting/talking/breakfasting with my 97-year-old neighbor every morning and learning a lot from her, and I've actually worked on quite a few things to show here. And there's been quite a bit of other social life, too.
Aber heute gibt es erstmal etwas, was ich seit Anfang des Jahres immer wieder versprochen habe: genaue Bilder, wie ich beim Nadelbinden die Mehrfacheinzüge mache. Zur besseren Übersichtlichkeit nutze ich hier kurze Restfäden, mit denen die Stränge beim Färben abgebunden waren.
For today, I present: the long-promised pictures on how I manage to work with very long pieces of yarn in nalbinding. For better visibility, I use short leftover scraps of yarn.
So sieht es normalerweise aus: ein einzelner Faden, ein Ende als "Arbeitsende" etwas länger gelassen.
This is what the basics look like: a single piece of yarn, the end you work with longer than the other.
Für einen Mehrfacheinzug misst man den Faden auf der gleichen Länge ab, mit der man normalerweise arbeiten würde, schneidet diesen jedoch noch NICHT ab.
For using multiple loops, you measure out a piece of yarn exactly like you would use normally. Do NOT cut it yet!
Entlang dieses Fadens legt man dann eine Schlaufe, die etwas kürzer ist als der Anfangsfaden. Das überstehende Ende sollte so lang sein, dass man damit bequem arbeiten kann - etwa so weit, wie man sonst auch das eine Ende überstehen lässt.
Instead, add another loop of yarn along the length of this piece of yarn. It should be a bit shorter - because, as when working with only a single piece, you need a free end to work with.
Das Fadenende und die Schlaufe auf der gleichen Seite werden zusammen durch das Nadelöhr gefädelt.
Pull the loop and the end of your yarn through the needle together.
Bei dünneren Garnen und/oder größeren Nadelöhren können mit etwas Erfahrung auch zwei oder drei Schlaufen verwendet werden, so dass fünf bzw sieben Fäden durch das Nadelöhr gehen. Bei Netzgeweben in dünnen Garnen arbeite ich zum Teil sogar mit vier Schlaufen, also neun Fäden. Wichtig ist, dass dieser Wust an Fäden immernoch bequem durch das Gewebe gleiten kann - wenn man bei jedem Stich zerren muss, weil die Nadel stecken bleibt, ist niemandem geholfen.
When you have a bit of experience working like this, you can even use more than one loop. I often work with two or three, giving me five or seven layers of yarn in the needle. How many loops you use, greatly varies with the size of your needle's hole, the weight of your yarn and the stitch you work. When working nets in thin yarn, I sometimes even use four loops (nine strands running through needle) - but you should always look out that the amount of yarn can still go through your fabric easily. You don't gain anything if your needles gets stuck on every stitch and you have to force it through over and over again.
In dünnen Nadeln ist oft kein Platz für Nadelöhre, die groß genug für mehrere Fäden sind. Hier schafft eine Nadel mit mehreren Öhren wieder, in der jede Schlaufe ihren eigenen Platz bekommt. Ein zusätzlicher Vorteil dabei ist, dass sich die Schlaufen nicht so schnell vertüdeln wie in einem einzigen Öhr. Ich empfehle, den einzelnen Faden durch das oberste Öhr zu ziehen, um das Arbeiten bei kürzer werdendem Faden zu erleichtern.
Thin needles often can't accomodate more than one or two strands of yarn per hole. Here, a needle with multiple holes works very well: each loops gets its own place, with the additional advantage of less tangling. I suggest pulling the single strand through the top-most hole to make your work easier when the yarn gets shorter.
Hier sieht man recht gut, wie beim Arbeiten nach und nach eine Schlaufe nach der nächsten aus der Nadel gezogen wird. Die anderen Schlaufen bleiben damit unverändert, so dass die Länge des durchzuziehenden Fadens nahezu gleich bleibt.
Here you can see how you pull out one loop after the other. The other loops stay as they are until it's their turn, so the total length of yarn to pull through for each stitch stays almost the same.
Wichtig ist, eine ungerade Anzahl Fäden durch die Nadel zu führen - ansonsten zieht man mit der letzten Schlaufe den ganzen Faden aus der Nadel und muss neu auffädeln.
It is important to use an uneven number of strands running through your needle. Using an even number, you will suddenly find yourself holding a needle without yarn in it when you pulling out the last loop.
Falls noch irgendwelche Fragen sind, dürft ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen!
If you have any further questions or problems with this technique, feel free to leave me a comment!
Mittwoch, 18. Januar 2012
Allerlei Designerei
Nachdem ich ja schon immer fleißig Anleitungen für nadelgebundene Projekte online gestellt hatte, habe ich am Wochenende mal spaßeshalber (und weil ich unmotiviert war, an meiner Projektarbeit für Darstellende Geometrie zu arbeiten - was auch der Grund für den momentanen Anfall von akuter HP-Bastelei und Bloggerei ist, die ist nämlich immernoch net fertig und muss morgen früh um 8 raus) eine Anleitung zu meinen Fischgrat-Handschuhen verfasst. Diesmal auf Englisch, weil die Anfrage wie ich die gemacht habe auch auf Englisch kam.
Die Anleitung gibt's als PDF kostenlos auf Ravelry zum Download und hat innerhalb von den paar Tagen schon 76 Favoriteneinträge und 26 Queue-Projekte gesammelt - einfach irgendwie verdammt gut für's Ego, wenn man schon sonst grad mal wieder nix auf Reihe kriegt...
Die Anleitung gibt's als PDF kostenlos auf Ravelry zum Download und hat innerhalb von den paar Tagen schon 76 Favoriteneinträge und 26 Queue-Projekte gesammelt - einfach irgendwie verdammt gut für's Ego, wenn man schon sonst grad mal wieder nix auf Reihe kriegt...
Abonnieren
Posts (Atom)