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Samstag, 7. Juli 2012

+3 Salbeifladen der Schlaflosigkeit

Freitag, halb eins im Studentenwohnheim. Rundrum erstaunlich ruhig - ob das an den nächste Woche beginnenden Prüfungen liegt oder daran, dass im Sommer fast alle über's Wochenende nach Hause fahren? Längst keine Lust mehr auf Lernen um diese Zeit, schlafen kann ich zur Zeit eh kaum noch und nie vor drei oder vier Uhr morgens, das prüfungsbegleitende Strickprojekt habe ich im Laufe des Nachmittags beendet (es spannt gerade, Photos gibt es morgen), und plötzlich Heißhunger auf Brennnesselbrötchen. Das Problem: ich habe keine getrockneten Brennnesseln mehr (ich muss dringend wieder meine Kräutersammlung vervollständigen, das meiste geht zur Neige) und die Hefe habe ich vorgestern beim Einkaufen auch vergessen.

Ja, so sah die Situation vor einer knappen halben Stunde hier aus. Aber ich wär' ja nicht das kleine Chaosentchen wie ihr es kennt, wenn ich nicht in der Küche eh fast immer improvisieren würde. Und da ich in den letzten Monaten total auf die Kräuterkombination Salbei + Melisse stehe, gab es eine Neuschöpfung:

gebratene Salbei-Melisse-Fladen

Zutaten:
1 Becher Joghurt (500g)
eine Handvoll getrockneter Salbei
eine Handvoll getrocknete Melisse
ca 100g Margarine
ca 700-800g Mehl
1 Päckchen Backpulver
Salz

alle Zutaten wie immer pi mal Daumen nach Augenmaß - "die Hälfte von der Margarine die noch im Pott is und so viel Mehl bis die Konsistenz passt", solche "Rezepte" kennt man ja von mir schon.

Kräuter im Mixer grob zerkleinern (mein Salbei tendiert leider dazu, Stengelstückchen mit drin zu haben weil ich ihn nicht selber getrocknet habe), mit dem Joghurt verrühren, Margarine, Backpulver und Salz reinrühren, portionsweise Mehl dazu. Der Teig sollte ziemlich fest sein und auf keinen Fall mehr kleben.

Und daaaaaaaann meine Geheimwaffe, ohne die das Backen oft nur halb so viel Spaß macht: der Kruskavel (oder, wie er aus irgendeinem unerfindlichen Grund in meiner Familie heißt: Krusknebel).
Kleine Stücke des Teiges zu ganz flachen Fladen (höchstens halben Zentimeter dick) ausrollen und auf mittlerer Temperatur von beiden Seiten in einer Pfanne ausbacken. Öl braucht man keins, ohne schmecken sie besser. Ich hab zwischendurch natürlich einmal den Fehler gemacht und ausprobiert, ob das mit Öl schöner wird - näääää. Sie werden natürlich etwas gleichmäßiger braun, aber schmecken nichtmehr so gut.

Auf dem Bild sieht man noch ganz gut den mit Öl gebratenen Versuch mittendrin.Genausogut sieht man aber auch, dass die ohne Öl gebratenen obendrauf irgendwie gleich viel appetitlicher aussehen.

Der drittletzte von ca. einem Dutzend Fladen ist gerade in der Pfanne. Ich mampfe gerade schon den dritten und befürchte irgendwie, spätestens das Frühstück wird keiner der restlichen mehr überleben... Und die ganze Küche riecht nach Salbei. Herrlich. So kann das Wochenende doch beginnen!

Mittwoch, 18. April 2012

Soll das so grün?

Jaaaaaaaa soll es :D
 Das gestrige Mittags/Abendessen: Bärlauchscones. Und weil das noch nicht grün genug war, gab's noch Gurkensalat dazu. Ganz klassisch, die Gurken nur mit Salz bestreut und eine Weile stehen lassen. Diesmal allerdings nicht gehobelt, weil ich den Hobel nicht gefunden habe, sondern grob geraspelt ;)

Hier das Rezept für vier solche Fladen, also 16 Stücke (reicht für 2-4 Personen):
(alle Angaben mal wieder ungefähr, weil improvisiert)
750ml Weizenmehl
1 Päckchen Backpulver
1TL Salz
80-100g Margarine
- miteinander verrühren
3EL Bärlauchmus (frischer Bärlauch im Mixer mit Öl geschreddert, hält sich ewig)
300-400ml Milch
- beides unterrühren, aber vorsichtig mit der Milch - nur so viel, bis der Teig weich, aber noch nicht klebrig ist.
Den Teig in vier Teile teilen, zu dicken Fladen (ca 3cm dick/15cm Durchmesser) formen und mit einem Messer kreuzförmig einritzen, so dass man sie hinterher gut auseinander brechen kann. Bei 230-250°C ca 15min backen.

Jetzt gerade frühstücke ich während meiner Freistunde drei von den restlichen Stücken mit frischem, noch warmen Leberkäse, den ich mir auf dem Weg nach Hause noch schnell geholt habe. Passt genial zusammen, kann ich nur empfehlen - da kann man sich fast mit Bayern anfreunden ;) Wobei Bayern bei mir ja eh am 31.3. schon gewonnen hat, als ich im benachbarten Wald nicht nur riesige Mengen Beerenbüsche aller Art und gigantische Bärlauchplantagen gefunden habe, sondern auch noch mehrere Stellen mit genug vorjährigem Phaeolus schweinitzii, um damit mehrere Kilo Wolle zu färben. Da wird im Spätsommer der Färbe- und Saftkessel heißlaufen - ich freue mich schon drauf!

Dienstag, 8. November 2011

Internationales Olivenbrot

Geplant war es als gestriges Abendessen. Leider wollte der Hefeteig nicht aufgehen und musste deswegen nochmal über Nacht darüber nachdenken (hat sogar was gebracht!) und wurde heute in der Freistunde (kein Plan, wo sich unser Mathedozent mal wieder rumtreibt) als Frühstück gebacken...

Warum international? Weil frei nach einem Rezept für "Griechisches Olivenbrot" aus einem schwedischen Backbuch, mit türkischem Joghurt, türkischen Oliven, bulgarischem Schafskäse, spanischem Olivenöl und deutschem Mehl. Europäische Völkerverständigung war noch nie so lecker.


Grundrezept für den Joghurt-Hefeteig:
Joghurt mit Hefe (etwa 1 Würfel pro halben Liter Joghurt) verrühren. Etwa doppelt so viel Mehl wie Joghurt (vom Volumen, nicht vom Gewicht!) und Olivenöl (etwa 2EL pro halben Liter Joghurt) und Salz (etwa 2TL pro halbem Liter) dazu, gut durchkneten,  Stunde gehen lassen, Zutaten nach Wahl und evtl noch etwas Mehl (falls der Teig noch zu weich ist) reinkneten. Evtl. nochmal gehen lassen, dann backen. Je nach Laune als Zopf oder in einer Kastenform oder aus einem Gehkorb.

In diesem Falle war "Zutaten nach Wahl" eine große Handvoll (so viel wie ich grad willens war zu entkernen) gute Oliven (die Dinger ausm Glas schmeckt man aus dem Brot kaum raus, würde ich net empfehlen) und ein Stücke Schafskäse (ca 150-200g). Lässt sich aber auch gut mit anderen Dingen variieren.
Auch immer eine schöne Variante: Joghurt durch passierte Tomaten ersetzen und Salamiwürfel und Pilze dazu. Vielleicht gibt's das nächste Woche mal wieder...