Nachdem ich wochenlang kaum eine freie Minute hatte, musste ich dann gestern an meinem zweiten "richtigen" Ferientag doch mal endlich meinen Brennkolben ausprobieren. Die paar Linien auf rumliegenden Holzstückchen direkt nach dem Kauf zählen ja irgendwie nicht so richtig.
Am letzten Termin der Lehrwerkstatt am Dienstag sind unter anderem Holzbrettchen entstanden, Durchmesser ca. 28cm. Das perfekte Übungsobjekt, jetzt habe ich ein neues Essbrettchen für's Lager, nur geölt werden muss es noch:
Das Muster ist meine Interpretation eines Musterelementes auf einem Fibelpaar aus Eltville am Rhein (Grab 459, zweites Drittel siebtes Jahrhundert). Ich suchte ein Muster, das ohne geschwungene Linien auskommt (bei meinen zittrigen Händen für die ersten Projekte wohl besser), annähernd in meine Darstellungszeit passt (ein oder zwei Jahrzehnte zu früh, aber denke das geht noch) und sich auf eine runde Borte anpassen lässt.
Es ist noch nicht so ganz sauber gearbeitet, aber das kriege ich hoffentlich bei den nächsten Projekten noch in den Griff.
Falls bei irgendwem die Kinder im Matheunterricht quengeln, wozu sie das brauchen: Dieses Brett brauchte jede Menge Geometriekenntnisse aus der 4.-7. Klasse - ich hatte nur ein Geodreieck, ein Lineal und einen Bleistift und nichtmal den Mittelpunkt des Brettes gegeben, selbst mein Zirkel liegt nutzlos 750km entfernt.Improvisation und Geometriegrundkenntnisse sind alles! :D
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Montag, 30. Juli 2012
Donnerstag, 14. Juni 2012
ExperimEnte
Zwischen einem Dutzend halbfertiger Großprojekte und jeder Menge Prüfungstress war es in den letzten Wochen kaum möglich, hier mal endlich wieder etwas zu posten... Zwar habe ich zwischendrin auch immer wieder mal an kleineren Projekten gesessen, aber da die Großprojekte doch immer wieder lockten und Physik sich zu meinem persönlichen Lieblingsfeind erklärt hat (nächste Woche Freitag ist das Praktikum endlich geschafft, aber dann sind es auch nur noch drei Wochen bis zu den Prüfungen...), hängen die auch alle noch zwischen "halbfertig" und "so gut wie fertig" - eigentlich sollten die alle bereits letzte Woche auftauchen.
Deshalb hier heute eine Vorschau - kleine Experimente als Vorbereitung zweier Großprojekte.
Teil 1: Weben am Gewichtwebstuhl.
Der Webstuhl selber ist noch im Bau, ergo dauern auch die daran geplanten Projekte noch bis zum Herbst. Bis dahin habe ich aber schonmal mit Webmustern und Farbkombinationen experimentiert und ausprobiert, wie fein das Gewebe mit den vorhandenen Garnen wird:
Leider doch deutlich feiner als geplant - ich hatte mit ca 6-8cm fertiger Breite für dieses Probestück gerechnet, leider wurden es 4,5-5cm. Vielleicht bin ich vom Kammweben zu starkes Zusammenziehen gewohnt? sehr helle 4. Züge von Walnuss und Rainfarn, die Kombination und Bindung wird so übernommen für Beinwickel für meinen Mann.
Teil 2: Möbelbau.
Im Rahmen eines Praxiskurses (leider zur Zeit die einzige Möglichkeit, in einer brauchbaren Werkstatt zu stehen, da alle in denen ich arbeiten dürfte zu weit entfernt sind) ist in Zusammenarbeit mit einigen Mitstudenten ein kleiner Schrank entstanden. Leider nicht so ganz so, wie ich ihn selber entworfen hätte... Die Materialkombination (vier verschiedene Holzarten) ist ungewöhnlich aber gar nicht so verkehrt, die Form aber leider so gar nicht meins. Allerdings hätte ich eh lieber eine Truhe gebaut, meine alte zeigt nach jahrelangem Dauereinsatz und ständigem hin und her schlören langsam doch deutliche Gebrauchsspuren...
Zur "Schadensbegrenzung" war ursprünglich eine Schnitzerei geplant, die durch eine Pilzsudbehandlung der restlichen Oberfläche farblich abgehoben werden sollte. Dann habe ich jedoch realisiert, dass Erlenholz (und die großen Flächen der Tür sind aus Erle - man merkt halt doch, dass man nicht mehr in der Heimat ist...) einfach zu schade ist, um "besudelt" zu werden - es gibt einfach schon zu schöne Farben, wenn man es nur ölt. Also plane ich, die geplanten Blattrankenmuster statt dessen zu brennen. Erste Versuche wie ich das Muster umsetze, passenderweise zum Teil ebenfalls auf Erle (zwei der Webbrettchenrohlinge, die ich seit zwei Jahren schleifen will, sind leider beim Transport zerbrochen und boten sich hierzu an):
Bei diesem Experiment handelt es sich noch nicht um die endgültige Blattform, sondern nur um einen Teil der Versuchsserie, wie sich mit verschiedenen Brennspitzen welche Linienarten umsetzen lassen und wie genau sich damit auf vorgezeichneten Linien entlang malen lässt (beim linken Blatt zum Teil noch blau erkennbar). Ich glaube aber, so langsam habe ich meine Lieblingsspitze für geschwungene Linien (und davon haben die meisten Blätter nunmal einige) gefunden. Der Schrank steht seit Montag ebenfalls hier (Bilder folgen).
Fehlt nur noch ein detaillierter Musterentwurf und eine Möglichkeit, den halbwegs symmetrisch auf die nicht-ganz-symmetrischen Türen zu übertragen.
Bleibe ich diesmal (wie fast immer) bei nur Blättern, oder bringe ich kleine Blüten (vielleicht so wie die spontan improvisierten Sternchenblüten im Versuch oben? Die erinnern mich irgendwie an Urlaub...) mit ein? Welche Blattform nehme ich diesmal - wieder 1:1 übertragene reale Blätter wie bei meinem grünen Schultertuch? Oder doch lieber wieder Freihand-Phantasieblätter, wie bei meiner vor Jahren mal bestickten blauen Halbschürze? Bei beiden Varianten, welche Art von Blättern?
Irgendwie reizt mich das Weinlaub, das am Nachbarhaus wächst (okay, noch viel mehr reizt es mich, das Zeug zu ernten und zum Färben zu trocknen, aber das ist ein anderes Thema...), allerdings würde ich davon nur 2-3 Blätter pro Tür platzieren können und weiß nicht, ob sich das so passend arrangieren lässt. Momentan tendiere ich eher zu kleineren, relativ simplen Blattformen. Hat da zufällig noch jemand einen schönen Vorschlag?
Deshalb hier heute eine Vorschau - kleine Experimente als Vorbereitung zweier Großprojekte.
Teil 1: Weben am Gewichtwebstuhl.
Der Webstuhl selber ist noch im Bau, ergo dauern auch die daran geplanten Projekte noch bis zum Herbst. Bis dahin habe ich aber schonmal mit Webmustern und Farbkombinationen experimentiert und ausprobiert, wie fein das Gewebe mit den vorhandenen Garnen wird:
Leider doch deutlich feiner als geplant - ich hatte mit ca 6-8cm fertiger Breite für dieses Probestück gerechnet, leider wurden es 4,5-5cm. Vielleicht bin ich vom Kammweben zu starkes Zusammenziehen gewohnt? sehr helle 4. Züge von Walnuss und Rainfarn, die Kombination und Bindung wird so übernommen für Beinwickel für meinen Mann.
Teil 2: Möbelbau.
Im Rahmen eines Praxiskurses (leider zur Zeit die einzige Möglichkeit, in einer brauchbaren Werkstatt zu stehen, da alle in denen ich arbeiten dürfte zu weit entfernt sind) ist in Zusammenarbeit mit einigen Mitstudenten ein kleiner Schrank entstanden. Leider nicht so ganz so, wie ich ihn selber entworfen hätte... Die Materialkombination (vier verschiedene Holzarten) ist ungewöhnlich aber gar nicht so verkehrt, die Form aber leider so gar nicht meins. Allerdings hätte ich eh lieber eine Truhe gebaut, meine alte zeigt nach jahrelangem Dauereinsatz und ständigem hin und her schlören langsam doch deutliche Gebrauchsspuren...
Zur "Schadensbegrenzung" war ursprünglich eine Schnitzerei geplant, die durch eine Pilzsudbehandlung der restlichen Oberfläche farblich abgehoben werden sollte. Dann habe ich jedoch realisiert, dass Erlenholz (und die großen Flächen der Tür sind aus Erle - man merkt halt doch, dass man nicht mehr in der Heimat ist...) einfach zu schade ist, um "besudelt" zu werden - es gibt einfach schon zu schöne Farben, wenn man es nur ölt. Also plane ich, die geplanten Blattrankenmuster statt dessen zu brennen. Erste Versuche wie ich das Muster umsetze, passenderweise zum Teil ebenfalls auf Erle (zwei der Webbrettchenrohlinge, die ich seit zwei Jahren schleifen will, sind leider beim Transport zerbrochen und boten sich hierzu an):
Bei diesem Experiment handelt es sich noch nicht um die endgültige Blattform, sondern nur um einen Teil der Versuchsserie, wie sich mit verschiedenen Brennspitzen welche Linienarten umsetzen lassen und wie genau sich damit auf vorgezeichneten Linien entlang malen lässt (beim linken Blatt zum Teil noch blau erkennbar). Ich glaube aber, so langsam habe ich meine Lieblingsspitze für geschwungene Linien (und davon haben die meisten Blätter nunmal einige) gefunden. Der Schrank steht seit Montag ebenfalls hier (Bilder folgen).
Fehlt nur noch ein detaillierter Musterentwurf und eine Möglichkeit, den halbwegs symmetrisch auf die nicht-ganz-symmetrischen Türen zu übertragen.
Bleibe ich diesmal (wie fast immer) bei nur Blättern, oder bringe ich kleine Blüten (vielleicht so wie die spontan improvisierten Sternchenblüten im Versuch oben? Die erinnern mich irgendwie an Urlaub...) mit ein? Welche Blattform nehme ich diesmal - wieder 1:1 übertragene reale Blätter wie bei meinem grünen Schultertuch? Oder doch lieber wieder Freihand-Phantasieblätter, wie bei meiner vor Jahren mal bestickten blauen Halbschürze? Bei beiden Varianten, welche Art von Blättern?
Irgendwie reizt mich das Weinlaub, das am Nachbarhaus wächst (okay, noch viel mehr reizt es mich, das Zeug zu ernten und zum Färben zu trocknen, aber das ist ein anderes Thema...), allerdings würde ich davon nur 2-3 Blätter pro Tür platzieren können und weiß nicht, ob sich das so passend arrangieren lässt. Momentan tendiere ich eher zu kleineren, relativ simplen Blattformen. Hat da zufällig noch jemand einen schönen Vorschlag?
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