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Samstag, 31. August 2013

Upon Returning from Madness...

Soooo, liebe Leute - der zweimonatige Klinikaufenthalt ist geschafft, der Großteil vom Umzug ebenfalls und Internet haben wir in der neuen Wohnung nun seit einer Woche ebenfalls. Zeit, euch mal ein paar Einblicke zu geben, was ich in der Zeit so alles geschafft habe.
Two months at the hospital - done. Moving - done. Internet at our new place - done. Time to show you some of the other stuff that got done in the meantime.

 Da es doch ein ganzer Stapel an Projekten ist (ich arbeite mehr oder weniger immer noch daran, den UFO-Stapel zu dezimieren), teile ich das ganze auf ein paar nach Techniken sortierte Beiträge auf. Heute: Näharbeiten, genauer gesagt mein neues Arbeitskleid für die Ottonendarstellung. Die Besätze sind noch aus meiner Krappfärbung Anfang des Jahres, von der es die Bilder irgendwie nie hier rein geschafft haben, weil ich sie sofort zerlegt habe. Der Rest des Kleides ist ungefärbt, weil mir der leicht rötliche Naturton ganz gut passte. Spätestens nach der nächsten Marktsaison wird es wahrscheinlich vorne kunterbunt sein ;)
Since I am still working on finishing some of the pile of WIPs and have progressed with that quite a bit, I will split up the projects from these last three months into a series of post by technique. Today: sewing - my new work-day dress for my Ottonian garb, to be exact. Details dyed with madder, rest in natural off-white because I liked the color so much and because it'll be very colorful after the next season of dyeing in it, anyways :)


Wie man sieht, habe ich das Kleid schon zum privaten Lager der Turma sine aetas (Link zur Gruppenseite folgt demnächst - gerade im Aufbau) mit Teilen der Quinta Essentia am 16.-18.8.2013 getragen. Es war ein tolles Wochenende und wir hatten nicht nur beim ausgiebigen Photoshooting für beide Gruppenseiten samstags eine Menge Spaß.
As you can see, the dress already had its first change of adventure at the private camp-out of Turma sine aetas and Quinta Essentia two weeks ago. We had a blast all weekend, not least of all while taking lots of pictures for both homepages on saturday.

Freitag, 19. April 2013

Das Problem mit den Löchern

The problem with holes

Jetzt zu Beginn der Marktsaison finde ich mich in der gleichen Situation wie wohl die meisten Teilnehmer historischer Veranstaltungen: Die gesamte Ausrüstung wird aus dem Winterschlaf geholt, und mitten zwischen dem Neubau fehlender Stücke stellt man plötzlich fest, dass man ja schon den ganzen Winter Brandlöcher vom vergangenen Jahr beseitigen wollte, dass Nähte aufgeplatzt sind oder die Motten in den Schrank gekrochen sind.
Now at the beginning of summer, just about anyone who participates in historical events faces the same problem: While getting out your equipment, you suddenly notice holes everywhere - burn holes from last summer, broken seams, or even the evidence of moths getting into your closet during the long winter months.

Im Gegensatz zu den meisten habe ich aber einen tierischen Spaß daran, diese Löcher zu beseitigen - was wohl auch daran liegt, dass das Ergebnis bei mir zumeist deutlich sauberer und authentischer aussieht als bei vielen anderen. Für diejenigen, denen bunte aufgesetzte Stofffetzen und/oder grob zugenähte Löcher mitten im Stoffstück, an denen sich alles verzieht, auf die Nerven gehen, habe ich heute mal dokumentiert, wie ich das Problem löse.
Contrary to most, I actually enjoy patching - and that might be caused by the results I achieve. For those who have long been annoyed with colorful scraps of facric or bulgeing sewn shut holes, I have documented my solution step by step.

Zuerst wird eine Reihe von langen Stichen parallel nebeneinander über die ganze Fläche gelegt, die geflickt werden soll. Ein bisschen Abstand zum Lochrand ist empfehlenswert, damit der fertige Flicken nicht nach kurzer Zeit ausreißt. Die Stiche sollten ein bisschen Spiel haben und nicht zu fest gezogen werden.
First, you work parallel stitches across the whole area to be patched. It is important to not work too closely to the edge of the hole, or the finished patch will rip out very quickly. Also, you should take care to not pull these stitches too tight, but give them a little bit of play.

Außerdem ist es sinnvoll, immer direkt neben der alten Einstichstelle zurück auf die Vorderseite zu stechen, damit möglichst wenig Fäden auf der Rückseite zu sehen sind. So bleibt der Flicken zum Einen flacher, zum anderen verzieht sich das Ganze nicht so schnell.
Another thing to look out for is to always stitch back to the front very closely to where you stitched to the back. This way, you have very little of your thread on the back, which makes for flatter patches and less bunching up when you are done.

Wenn der gesamte Bereich mit Stichen bedeckt ist, wird senkrecht dazu weitergearbeitet. Diese Stiche werden genauso gearbeitet wie die erste Gruppe, die Nadel wird jedoch jedes Mal durch die alten Stiche hindurchgewebt.
When the whole area is covered, you work at a right angle to them next. This set of stitches will be worked exactly like the first, except that you weave the needle through the old stitches each time.


Hier sollte man darauf achten, dass das Webmuster (Leinwandbindung) beibehalten wird - immer abwechselnd über und unter den Fäden entlang, bei jedem Stich um eine Reihe versetzt.
Take care to stick to plain weave pattern - over and under the old threads, under and over the same threads for the next stitch.

Wenn man so wie hier um etwas herum arbeiten muss oder das Loch seltsame Formen hat, kann man diese "Webstiche" auch verlängern und als nächstes wieder die Fadenrichtung ändern, um durch diese neue freie Fadengruppe hindurchzuweben.
If you have to work around something or your hole has a weird shape, you can also lengthen these "weaving" stitches to one or both sides and add another set of stitches weaving through them as a next step.

Am Ende sollten auf der Rückseite nur die beiden Fadenenden und eine Reihe kleiner Punkte um den Flicken herum zu sehen sein.
When you are done, there should be only the two ends of your thread and a row of little dots around the patched area on the back of your fabric.

Diese Fadenenden werden auf die Vorderseite zurückgeholt und einfach im Flicken vernäht.
Just pull these endes to the front and sew them into the patch.

Wenn ich mir meinen mittlerweile sechs Jahre alten Umhang so ansehe, bin ich verdammt froh keine Adelsdarstellung zu machen - da würden die ganzen Flicken wohl massiv stören. Und nein, das im Bild ist nicht einmal die Hälfte der geflickten Stellen darauf. Nur die vier heute geflickten und ein paar der alten, die gerade für ein Photo günstig lagen ;) Mir wurde bereits mehrfach unterstellt, ich würde mich absichtlich zu nah ans Feuer setzen, um eine Ausrede zu haben, den Umhang "noch authentischer für eine arme Handwerksdarstellung" zu machen - das entspricht aber natürlich nicht der Wahrheit, auch wenn das Ding mit Abstand mein liebstes Kleidungsstück aller Zeiten ist. Die sind halt alle bloß eifersüchtig!
Looking at my well-worn six-year-old cloak, I am very glad not to portray a noble-woman. All of those patches would probably not work well for that - and no, that's not even half of them in the picture, just the four new ones and a few old ones that happened to be in the right spot for a picture ;) People have even accused me (falsely of course!) to sit too close to the fire on purpose, just so I'd have an excuse to make this favorite piece of clothing "more authentic for a craftswoman"... I think they are just jealous!

Dienstag, 5. Februar 2013

1/5

Ich bin seit einer ganzen Weile fleißig dabei, die Jungs aus meiner Lagergruppe mit handgenähten, pflanzengefärbten Wollhemden zu versorgen. Die sollen ja im Sommer nicht nackt auf die Veranstaltungen müssen, das kann ich als "Lagermama" ja nicht verantworten.
I've been sewing for a while now, to make a pile of new shirts for the guys from my Living History group. After all, what kind of "group mother" would I be if I'd let them run around naked at the events this summer...

Zu diesem Zweck haben wir bei einem Basteltreffen im November, wie schon zuvor berichtet, Wollstoff mit Birkenblättern gefärbt. Leider hatten wir kein Eisensulfat da, weshalb ich die Hemden erstmal in Gelb zugeschnitten habe und nach und nach im fertigen Zustand weiterentwickle bzw überfärbe.
At our first crafting meet-up back in november, we dyed a lot of woolen fabric with birch leaves. Because I couldn't find my iron sulfate back then, I cut and sewed the fabric while it was still yellow and now overdye the finished shirts.

Als erstes habe ich gestern das erste Hemd für Schorsch fertig genäht und in einen Eimer mit Eisensulfat geworfen. Zwei andere Hemden sind bereits halb fertig und werden wohl demnächst auch folgen. Diese werden jedoch deutlich anders aussehen. Da Schorsch eine Schmied-Darstellung macht, hat er ein ganz einfaches, schlichtes Arbeitshemd bestellt, bei dem es nix schadet wenn es schmutzig wird.
First one to get done and land in a bucket with iron sulfate yesterday was the first one of Schorsch's shirts. Since he works as a blacksmith on events, he ordered a simple, undecorated shirt that he wouldn't mind getting dirty. Two more shirts are already half-done, but will end up quite a bit different from this one.

Der einfache Schlüssellochausschnitt kann nach Bedarf mit einer Fibel nach Wunsch verschlossen oder einfach offen getragen werden.
The neckline can either be closed with a matching brooch or worn open, depending on personal preferences.

Außerdem kann ich freudestrahlend berichten, meine Prüfungen hinter mich gebracht zu haben und jetzt eine Woche Urlaub zu haben. Danach arbeite ich einen Monat zwar Vollzeit, habe aber dennoch deutlich mehr Freizeit und somit mehr Zeit, einiges fertig zu stellen und hier vorzustellen. Unter anderem stehen Färbemarathons an - und ein Stapel neuer Nadeln geht auch in den nächsten Tagen in die Post, auf die ich mich schon sehr freue.
I am also finally done with exams! I have a week off until I start working fulltime for a month, but even while working I'll have a lot more free time for crafting than I did lately. So hopefully, I will be able to finish quite a few things and present them here. Also, a pile of new needles I traded will hopefully get here soon - I'm really looking forward to try them out.

Montag, 12. November 2012

Ein ereignisreiches Wochenende

Dieses Wochenende war ein einziger Konstruktivitätsflash. Wir hatten das erste Handwerkstreffen der Quinta und haben mehr geschafft, als wohl irgendwer erwartet hätte - und der Spaß blieb dabei definitiv auch nicht auf der Strecke:
Klein Lando ist, mit einer halbfertigen Socke (Dalbystich, Brombeerblattfärbung) bekleidet, auf dem besten Weg zu einer vollständigen Ottonendarstellung ;)

Insgesamt habe ich an diesem Wochenende:
- ca 3,5kg Wolle aller Art (Stoff, Garn, Kardenband) gefärbt und damit Christian einen ziemlich großen Crashkurs Pflanzenfärben gegeben
- 4 Hemden (eins davon mit Besätzen), 2 Hosen und zwei Surcottes (einen davon gefüttert) zugeschnitten, für insgesamt 4 verschiedene Personen
- beim Schären einer Webkette geholfen
- ca 2km Wolle zu Knäulen gewickelt
- fleißig an obigen Socken und meinem Schultertuch weitergenadelt
- ganz nebenbei eine Wintermütze für die Jetzt-Zeit entworfen und fast zuende gestrickt, weil ich Sonntag frühmorgens immernoch net pennen konnte und wunderschönes handgesponnenes Garn geschenkt bekommen habe (mittlerweile fast fertig, Photos folgen dann)
- versprochen, eine brettchengewebte Borte mit einer Hornschnalle zu versehen

Dazu kommen natürlich die Projekte, an denen ich nicht direkt beteiligt war, der Rest war nämlich genauso fleißig. Außerdem haben haben wir wahnsinnig viel geplant, ein neues Mitglied in die Gruppe aufgenommen (und gleich ziemlich umfassend ausgestattet) und überhaupt viel Spaß gehabt. Jetzt bleibt nur noch, die ganzen Hemden zu nähen (die Hosen übernimmt glücklicherweise wer anders und der Surcotte-Besitzer näht auch selber), die Schnalle zu schnitzen und anzubauen und die Nadelbindeprojekte fertig zu stellen. Für das nächste Treffen sind bereits mehrere weitere Näh- und Webprojekte in Arbeit.

Weitere Bilder findet ihr auf unserer Facebook-Seite.

Freitag, 7. September 2012

Mein Mann lernt nähen

Bevor ich für die nächsten 2-3 Wochen in der Versenkung verschwinde (Familienbesuch, kein Internet, aber hoffentlich gut Zeit zum basteln), hier nochmal ein schneller Ausblick auf eines der großen Projekte der letzen Wochen (weil wir noch 15min haben, bevor wir zum Bahnhof müssen):

Mein Mann lernt nähen. Übungsprojekt: sein alter Larpklappenrock. Wir haben mein grünes Wildseiden-Schultertuch zerlegt und zu Besätzen verarbeitet, die die bisherige grauselige Kaufhausborte ersetzen und aus dem Kleidungsstück etwas für Mittelalterveranstaltungen geeignetes machen:
Nähen tut er komplett selber, ich war für dieses erste Projekt noch für Zuschneiden und Stecken verantwortlich (und habe die beiden aufeinanderstoßenden Ecken vorne unten genäht). Beim nächsten Projekt darf er dann auch noch selber Säume stecken, wir steigern uns langsam hoch ;) Stellenweise näht er noch ziemliche Schlangenlinien, aber das wird schon noch. Das Ergebnis kann sich doch schonmal echt sehen lassen, oder?

Hier noch ein Blick auf diese "wunderschöne" Borte, die vorher um alle Säume verteilt war:
Ist doch eine schöne Verbesserung, oder?


Montag, 27. August 2012

Acht Monate

Im Januar habe ich eine Borte aufgezogen und hier darüber berichtet - mein erster Versuch mit der Ripstechnik. Seit etwa Anfang Februar flog das (etwa zur einem Viertel fertige) Ding nun also von einer Ecke in die nächste und nach und nach war fast die Hälfte der Fäden zum Teil, mehrere sogar komplett durchgescheuert. Wie das halt so ist mit der Motivation...

Letzte Woche reichte es mir nach acht Monaten dann endlich. Nach drei Tagen Dauerweben und über 10 Stunden fluchen beim auf-das-Kleid-befördern (eines der drei Großprojekte, die mich in der letzten Zeit vom Posten abgehalten haben) gibt es nun endlich etwas vorzeigbares:

Ja, das ist noch mein frauenmantelgefärbtes sommerliches Wollkleid (Färbepost hier), das ich schon letzten Sommer samt passender Borte fertig haben wollte :D

Detailansicht der Ausschnittkonstruktion (an der ich etwa 5-7 Stunden gefriemelt habe und die ungefähr so professionell gearbeitet ist, dass sie von einem polnischen Bautrupp stammen könnte):
Ich habe versucht, den Musterverlauf möglichst symmetisch zu gestalten, was jedoch schwer war da meine Weberei ziemlich ungleich war - trotz gleicher Musterreihenzahl waren die Musterelemente mal länger, mal kürzer, und bei näherem Hinsehen fällt auf, dass hier an einer Stelle 6 Reihen im Musterverlauf fehlen. Das Bindselband wird später noch mit einer Rosettenfibel aus Bronze übersetzt, wird jedoch auf jeden Fall drunter bleiben um diese zu halten. Der Stoff ist sehr fein und würde sich unter dem Gewicht sonst zu sehr verziehen und wahrscheinlich sogar zerreißen (was mir bei diesem Kleid bereits an mehreren Stellen passiert ist.

Dazu gibt es einen neuen Gürtel, dessen Bestandteile eventuell auch bekannt vorkommen:
Die Borte (litauische Dreifarbentechnik, naturweiß und rittersporngefärbt auf Krappfärbung) ist im vergangen Jahr auf einem Festivalbesuch entstanden, die Schnalle ist mein zweiter Hornschnallenschnitzversuch von vor ein paar Monaten.

Damit mache ich mich jetzt wieder an die beiden anderen angefangenen Großprojekte, die hier noch liegen und dringend fertig müssen. Einen schönen Tag noch, allerseits!