Sonntag, 28. Dezember 2014

Weihnachtsgeschenke

Da die Feiertage ja nun vorbei sind, kann ich euch jetzt ruhigen Gewissens die beiden Projekte präsentieren, die im Dezember meine Hauptbeschäftigung waren - viel Zeit zum Stricken hatte ich nicht, da mussten erstmal die Weihnachtsgeschenke fertig. Ansonsten hat mich seit dem letzten Beitrag vor allem eine Menge Umräumchaos in Atem gehalten - mit Hilfe einiger "neuer" Schränke wurde aus dem vorübergehenden Quartier seit Juni zumindest was mittelfristiges, ich lebe nun nicht mehr aus Umzugskartons und werde hoffentlich in Zukunft wieder etwas mehr Ruhe zum Basteln haben.

Since the holidays are finally over, I can now present the two main projects I've been working on in december. I didn't have all that much time for knitting in the middle of almost-moving, so Christmas presents had to be made a priority. Most of my time has been dedicated to making the guest appartment I've been stuck in since june into at least a semi-permanent home with the help of some newly inherited furniture. I am now finally not living out of boxes any more and will hopefully have some more time for crafting in the future.

Meine Schwester brauchte dringend neue Stricksocken, und mir hatten die Hebemaschensocken einfach zu viel Spaß gemacht, also bekam sie auch welche. Im gleichen Rot wie meine, diesmal kombiniert mit einem einfarbigem Blau. Da stelle ich fest, meine habe ich euch auch noch nicht gezeigt... Also hier gleich schlechte Bilder von beiden. Muster: Pucker (kostenlos)

My sister needed new socks very much, and I had had too much fun with my mosaic ones, so she got the same pattern - with the same red yarn, this time combined with a solid blue. And now I suddenly realize that I have not even shown you those - so here, bad pictures of both ;) Pattern: Pucker (free)



 

Meine Tante hatte sich schon im Krankenhaus im September in meine Flaming-Mütze verliebt, also bekam sie die gleiche in zu ihr passenden Farben. Auch hier dünne Finkhof-Merino wie bei mir, allerdings diesmal stahlblau und ein vierter Zug Indigo. Sie wollte mich vor Freude beim Umarmen gar nicht mehr loslassen. Leider habe ich nur ein halbfertiges Handyphoto davon, sie war schon eingepackt, als ich daran gedacht habe...

My aunt had already fallen in love with my Flaming-hat back in september in the hospital, so I made her one in her colors. Thin Finkhof-Merino as with mine, this time in steelblue und a third afterbath of indigo. She almost didn't want to let me go hugging me, so I guess she liked it. Unfortunately, I only have a phone pic from when it was half done, it was already packed when I remembered...






In der Zwischenzeit bin ich dabei, endlich mal ein paar angefangene Projekte fertig zu bekommen - vielleicht wird das ja bald endlich mal was...

In the meantime, I am working on finally completing some of those UFOs - maybe I will finally get to it this time...

Sonntag, 19. Oktober 2014

Krankenhaus & Co

Anfang September stand dann endlich die OP ins Haus, die eigentlich schon letztes Jahr hätte stattfinden sollen, aber durch mehrere Ärzte und einen Haufen merkwürdiger, sich immer wieder widersprechender Diagnosen wieder und wieder verschoben wurde. So wurde es Zeit für eine ganz spezielle Art Projekt... Krankenhausprojekte!

Early in september, I finally went in for surgery - which should have already happend more than a year ago, but was again and again postponed by various doctors and numerous weirder and weirder, often contradicting diagnoses. So time came for a very special type of project - hospital projects!

Ein gutes Krankenhausprojekt muss kompliziert genug sein, um gut genug von dem ganzen Chaos abzulenken, darf aber gleichzeitig nicht zu lange Musterwiederholungen oder zu viele unübersichtliche Reihen haben, so dass man es jederzeit zur Seite legen und hinterher ohne großes Rumrätseln weiterarbeiten kann. Und am besten höchstens zwei Knäule gleichzeitig am Projekt hängen, damit einem nicht ständig irgendwas vom Bett kugelt - besonders wenn man am Bein operiert wird und nicht selber aufstehen darf ;)

A good hospital project has to be challenging enough to keep your mind off things, while at the same time having short enough pattern repeats and few enough rows that you can easily put it aside when something comes up and pick it up again without having to search your place in the pattern for a long time. And, preferably, it should use no more than two balls of yarn attached to the project at the same time so that you don't have to worry about something constantly rolling off the bed - especially when you are in for leg surgery and not allowed to get out of bed ;)

 Mein eigentliches Projekt war ein relativ stark modifizierter 3-in-1-Pullover - mit anderen Bündchen für den unteren Abschnitt und einer anderen Garnstärke. Ganz gut für's Krankenhaus geeignet, vor allem das Bündchen für den unteren Saum hat viele Stunden gefressen. Leider reichte mein dunkelbraunes Garn (wie so oft Finkhof Merino, kombiniert mit Fuchswolle, was habt ihr bei mir anderes erwartet?) nicht ganz für den unteren Teil, so dass ich das Projekt pausieren musste. Nach dem Nachkaufen musste ich dann leider feststellen, dass das als Kontrastgarn für Abschnitt 3 geplante Garn von der Qualität optisch nicht zum Rest passt, so dass das halbfertige Projekt (Abschnitt 1+2 vom Körper + beide Ärmel fertig) jetzt zum zweiten Mal auf Eis liegt.

My first project was a strongly modified version of the 3-in-1-sweater - with different ribbing and a different yarn weight. Rather nice for a hospital project - especially the ribbing for the body took up quite a few boring hours. Unfortunately, I did not have enough of the dark brown yarn (Finkhof Merino, once again combined with Coburg Fox Sheep) with me, so it had to wait till home - where I, some time later, found out that the yarn I had intended for layer 3 contrast did not quite look so great with the rest, so it's now in hold again (both sleeves and layers 1+2 of body done) until I find a replacement I like.

 Das erste Projekt, das ich im Krankenhaus tatsächlich fertigbekommen habe, war eine Flaming-Mütze. Ratet mal, in welchem Garn ;) Na klar, Finkhof Merino - und weil ich ich bin, in rot meliert (ja, ich hab' auch noch ein paar andere Projekte in der Farbe in der Mache, ich arbeite zu gerne damit...) und zum ersten Mal in lila. Mein erster Patentversuch! Ich liebe die Tatsache, dass man die Mütze von beiden Seiten gleichermaßen tragen kann und sie jeweils völlig anders aussieht. Und die Konstruktion (sowohl vom Rand als auch von den Abnahmen zwischen den Zöpfen oben) ist absolut genial gelöst - der Kauf dieser Anleitung hat sich wirklich gelohnt, mehr als jede andere, die ich dieses Jahr gestrickt habe. Sehr zu empfehlen!

The first project I actually finished during my hospital stay was a Flaming hat in - once again, suprise surprise - Finkhof Merino. This time my all-time favorite red (yep, I'm making too many projects in that, and yes, I already have some in the works again in that colorway, too) and (for the first time) purple. My first attempt at brioche! I love the fact that you can wear the hat both sides out, and it looks completely different either way. The construction of this hat is completely ingenious - both the brim and the decreases between the cables at the top. I don't think I've bought a pattern that was worth its money as much as this one in a very, very long time. Very much recommended.


Meine Tante war von der Mütze noch im Krankenhaus so begeistert, dass sie sich auch gleich eine bestellt  hat - mangels Garn konnte ich die da aber noch nicht anfangen, werde ich wohl demnächst irgendwann tun. Als sie ankam, hatte ich die Mütze gerade fertig und nix mehr zu tun - ein mitgebrachtes Projekt fertig, das andere litt an Garnmangel, und beide Bücher waren ausgelesen. Glücklicherweise hatte sie mir aber zwei Knäuel Sockenwolle "statt Blumen, kannst du besser gebrauchen" mitgebracht, also hat sie als Dankeschön ein Paar Socken bekommen - und ich habe die Gelegenheit genutzt, mir mit Hilfe eines Handys mit Internetverbindung und Taschenrechner und meines Zentimetermaßes endlich mal eine Sockentabelle für meine persönliche Art, Socken zu stricken, und so ziemlich alle Größen zusammenzustellen.

My aunt liked this hat so much when she visited me in the hospital right after I finished this that she ordered her own, but since I didn't have the matching yarn with me, I couldn't start immediately. I didn't have anything to do at that moment - both books already read, one project done, the other out of yarn. Luckily, my aunt knows me too well and brought two skeins of sock yarn "instead of flowers, thought you'd like that better", so I spent the rest of the stay knitting her socks as a thank you. And, with the help of a phone with internet connection and my trusty tape measure, building my personal sock knitting cheat sheet for my own strange way of contructing socks and just about any size.

Fertige Socken mit Katze am Rückkehrtag - Spitze der zweiten Socke fehlte noch, ganz reichte eine Woche Aufenthalt dann doch nicht für alles, zwei Stunden brauchte ich zu Hause noch ;)

Finished socks with cat on day of return - tip of second sock was still missing, one week wasn't quite enough for everything, needed two hours more at home ;)

Seitdem sind schon wieder einige Projekte ganz gut gewachsen, die aber auf Grund ihrer Größe und der Menge an nötigen Berechnungen noch eine Weile brauchen werden. Wird also vermutlich mindestens nächster Monat, bis ihr wieder von mir hört...

Since then, some more projects have grown well, but because of their size and the calculations necessary, they will still take a while, so it'll probably be at least next month until you hear from me again...

Samstag, 30. August 2014

Longstriping gone crazy

Nun ist sie endlich fertig, die im vergangenen Post angekündigte Strickjacke, in der ich ebenfalls das LitYarn-Garn mit den langen Farbverläufen verwendet habe. Geworden ist es eine Stripes gone Crazy, allerdings mit ein paar kleineren Modifikationen. Da ich eine Zwischengröße zwischen L (98cm Brustumfang) und XL (111cm) bekommen wollte und ich mit der empfohlenen Nadelgröße 3,5mm mal wieder viiiieeel lockerer gestrickt habe als die Designerin, musste ich wieder herumrechnen. Mein Musterfetzen gab mir mit 3,5mm 23,75 Maschen auf 10cm, was etwa einen Brustumfang von 104cm für Größe L bedeutet hätte - genau, was ich erreichen wollte. Leider habe ich wohl bei der fertigen Jacke wohl deutlich lockerer gestrickt und hatte plötzlich nur noch 23 Maschen auf 10cm, so dass die fertige Jacke sogar knapp größer ist als die originale Größe XL - allerdings deutlich länger, da ich den originalen Angaben gefolgt bin, und damit genau richtig lang für meine 188cm. Mit ein bisschen Extraweite kann ich leben.

I'm finally done with the cardigan using long-striping LitYarn I mentioned in my last post. It got to be a Stripes gone crazy, with some small mods. Since I wanted to get an in-between size between original sizes L and XL and couldn't get gauge on the suggested needle size because I once again knit much too loosely, I had to do quite a bit of swatch knitting and calculating beforehand. My gauge swatch on the suggested 3,5mm needles yielded 23,75 stitches per 4" instead of 25, which would have given 104cm bust instead of 98cm for size L. Since that was exactly what I wanted to achieve, I chose those - and ended up knitting even more loosely in the project, so that my cardigan turned out minimally bigger even than the original size XL. Since it grew lengthwise proportionally with that, I'm not too frustrated with that, though, because the added length works well with my 6'2". I can live with a bit of extra positive ease for that.


Mit der Platzierung des Farbverlaufs bin ich ganz glücklich geworden. Es war eine gute Wahl, den mittleren der drei Grautöne nach oben zu schieben, da ich so die Farben der beiden Ärmel an die jeweils dominierende Farbe der gegenüberliegenden Vorderseite anpassen konnte. Trotz der verkürzten Reihen gibt es keine zu ruckartigen Übergänge zwischen den Farben, wie ich es zwischenzeitlich befürchtet hatte. Auch mit dem Rot des Teksrena-Garnes, das ich als Hauptfarbe verwendet habe, passen alle drei Farben ganz gut zusammen.

I'm rather happy with how the placement of color changes turned out. It was a good choice to place the medium one of the three shades of gray on top. This way, it was able to pick for each sleeve the color that was dominant in the opposite front. Despite the short-rows, there are no too-sudden changes between colors, as I had feared. And all shades work rather well with the red of the Teksrena I used for main color, I think.


Womit ich nicht so richtig glücklich bin, sind die kleinen Eigenheiten im Schnitt, die diese Anleitung aufweist. Auch neben dem offensichtlichen ist die Jacke nicht symmetrisch - an der einen Seite sind im Hüftbereich mehr Zunahmen als an der anderen, an der einen Seite gehen die schrägen Streifen deutlich weiter nach vorne als an der anderen, etc. Dadurch muss man extrem viel spannen und trotzdem bleiben immernoch kleine "Beuteligkeiten" übrig, die eine Vorderseite tendiert dazu, länger herabzuhängen als die andere, und die ganze Jacke verdreht sich irgendwie ein bisschen nach rechts. Das schmälert den Tragespaß deutlich, so schön das ganze auch aussehen mag.

What I'm really not all that happy with are all those pesky small irregularities in how the cardigan is cut. Unfortunately, the stripes are not the only asymmetric part of this pattern - there are more increases at the hip on one side than the other, back stripes go further to the front on one side than the other, and numerous other such things. Because of these, you have to block and block and block, and even then, it never hangs quite right. One side always wants to be longer than the other, and the whole cardigan is always somewhat twisting to the right. That rather takes the fun out of wearing the whole thing, as nice as it looks.






Versprochen hatte ich außerdem ein paar Worte zum roten Garn: Das Garn von Teksrena kommt wie auch das Farbverlaufsgarn aus Litauen und ist in den gleichen Shops erhältlich. Es besteht ebenfalls aus 100% Schurwolle und hat eine Lauflänge von 350m/100g. Aufgefallen sind mir dabei vor allem die vielen verschiedenen Naturtöne, in denen es erhältlich ist: neben Naturweiß und Naturschwarz drei Naturgrautöne und zwei Naturbrauntöne. Dazu diverse leuchtende Farben. Da es etwa die gleiche Lauflänge wie das Farbverlaufsgarn hat, bietet sich das Kombinieren da geradezu an.

I also promised some words about the red yarn. Teksrena is, like the long-striping, from Lithuania and 100% wool and available from the same shops. It has a yardage of 350m/100g and the first thing I noticed were the wide range of natural colors available - natural white, natural black, three shades of natural gray and two of natural brown. Also, lots of bright dyed colors. Since it has similar yardage to the long-striping, that calls very much to combine them.

Auch die Beschaffenheit ist sehr ähnlich. Das Garn ist relativ rauh und fest, flauscht aber beim Baden ein bisschen auf. Trotzdem zeigt es immernoch eine sehr gute Stichdefinition, so dass es denke ich sehr gut für Zopfmuster geeignet sein dürfte. Das würde ich gerne mal ausprobieren, auch wenn es mir dazu fast zu dünn ist, da ich dazu deutlich dünnere Nadeln nehmen müsste und ich bei dünnen Nadeln oft Schmerzen in den Fingern kriege. Der große Unterschied zum mehrfarbigen LitYarn ist jedoch, dass das Teksrena-Garn konstanter ist: es hat weniger Spinnfehler und Schwankungen in der Dicke. Insgesamt habe ich sehr gerne damit gestrickt und plane schon die nächsten Projekte damit, mit und ohne Kombination mit den Farbverlaufsgarnen.

The overall appearance of the yarn is similar, too. The yarn is relatively rough and firm and fluffs up a bit when you bathe it, but still gives a rather nice stitch definition afterwards. I think it would be perfect for cable patterns and would love to try that. Only downside to that is that I'd have to use much smaller needles for that than I used here, and my fingers hurt rather easily when I knit with small needles. The main difference with the multi-colored LitYarn is that the Teksrena is more constant: it has less spinning errors and variations in thickness. On the whole, I loved knitting with it and am already planning some more projects with it, both with and without the long-striping yarn.

Mittwoch, 13. August 2014

Deep Blue Sea(sar)

Nachdem Strickjacke #1 in nicht ganz zusammenpassenden Einzelteilen frustriert in die Ecke gepfeffert wurde (näheres folgt eventuell) und Strickjacke #2 nass im Badezimmer hing, weil sie vor anstricken der Ärmel erstmal ein Entspannungsbad nehmen musste, brauchte ich ein Zwischendurchprojekt. Ich habe mich schnell für ein großes Tuch entschieden, weil ich davon viel zu wenige habe. Tuchmuster hatte meine Ravelry-Queue so einige, und dass ich den blau-türkis-lilanen Einzelstrang von meiner Großbestellung Lityarn-Farbverlaufsgarnen verwurschteln wollte, stand ganz schnell fest - bei der Bestellung war ich mir von den Photos her noch unsicher, ob ich die Farbe mag, aber sobald ich den Strang in der Hand hielt, war ich verliebt. Wie, zugegebenermaßen, bei fast jeder Farbvariation dieses Garnes - aber näheres zum Garn am Ende dieses Beitrags.

Since cardigan #1 had been frustratedly thrown in a corner in pieces because the pieces did not fit together (after quite a bit of other trouble with it, I might still write some about that later) and cardigan #2 was wetblocking in the bathroom before I could attach the sleeves, I needed something to work in between. I quickly decided that I'd knit a shawl, since I need more shawls almost as desperately as I need more cardigans. My Ravelry-queue had quite a few shawl patterns to offer, and I quickly decided that I wanted to use the pretty, pretty blue-turquoise-purple skein of long-striping Lityarn from the huge package I ordered some weeks ago. I hadn't been quite sure about the colorway from the pictures when I ordered, but I fell in love with the skein (alright, just about with all of the colorways, but more about the yarn at the end of this post) as soon as I held it in my hand.


Das New-Caesar-Tuch von Susan Ashcroft stand schon länger auf meiner Liste, und die wilde Suche nach einem passenden Kontrastgarn förderte noch ein paar Knäule 12/4er Schurwolle vom Wollschaf zutage, die wohl mal beim Färben über geblieben sind. Auch wenn die Anleitung behauptet, die Hauptfarbe sollte einfarbig sein und die Kontrastfarbe irgendwas (zB Farbverläufe jeglicher Länge oder auch ein zweites einfarbiges), habe ich das ganze kurzerhand umgedreht und das mehrfarbige als Hauptfarbe gewählt - und kurzerhand so lange gestrickt, bis ich nach dem Abketten noch etwa 2m Garn übrig hatte. Vom weißen Kontrastgarn musste ich sogar im Rand ein zweites Knäul ansetzen, da war das erste allerdings vermutlich kein ganzes Knäul mehr.

Susan Ashcroft's New Caesar Shawl had long been on my list, and frantic searching for a matching contrast color turned up some old balls of 12/4 wool yarn left over from dyeing. Even though the pattern says to use a solid or semi-solid main color and any contrast yarn (variegated, solid, long-striping, etc), I decided to turn it around and use the long-striping for main color - and kept on knitting until I had about 2m left after bind-off. I had to attach a second ball of the white contrast yarn during the border, but I think the first one wasn't quite a full skein.



Während es noch zum Trocknen auf dem Balkon lag (im Garten regnete es eindeutig zu viel), hat es die Katze entdeckt und für gut befunden - das Vernähen der Fäden musste bis abends warten, weil sie den ganzen Tag drauf gepennt hat. Dann aber hat meine neue, extra nach meinen Wünschen gefertigte Vernähnadel aus Rothirschgeweih wirklich gute Dienste geleistet. Die habe ich letzte Woche zusammen mit drei Nadelbindenadeln bei Anne von Redrefur gekauft und bin von allen vieren sowie dem Arbeiten mit dieser (den Rest konnte ich bisher noch nicht probieren, da ich zu sehr mit stricken beschäftigt war) wirklich begeistert - sehr zu empfehlen.

While it was still drying on the balcony (too much rain in the garden), my cat found and claimed it. Sewing in the ends had to wait until tonight since the cat was sleeping on it all day - seemed to be quite comfortable. Then, my new needle Anne from Redrefur made to my specifications for this purpose prooved to be exactly what I wanted. It's made from deer antler and I bought it just last week, together with three nalbinding needles I haven't gotten to try yet because I was too busy knitting. Very, very happy with all of them, highly recommended.



Nun aber wie versprochen ein paar Worte zum Garn. Lityarn bietet ein Farbverlaufsgarn mit sehr langen Farbverläufen, ähnlich wie Aade Long, Kauni oder Evilla. Im Gegensatz zu diesen kommt es aber aus Litauen und ist mit 360m/100g minimal dicker (die anderen haben meines Wissens alle 400m/100g). Auch die Farbvarianten sind natürlich etwas anders. Zu bekommen ist es von Deutschland aus am einfachsten über den Goodyarnshop oder über den Dawandashop von arevic. Je nach bestellter Menge ist mal das eine, mal das andere günstiger - ich empfehle, genau nachzurechnen.

Now, as promised, some words about the yarn. Lityarn offers a long-striping yarn similar to Aade Long, Kauni or Evilla. Unlike these, it's produced in Lithania and minimally thicker at 360m/100g (the others all have 400m/100g as far as I know). The colorways obviously differ somewhat from the others, too. The two main options to order it from here that I found are Goodyarnshop and arevic's Dawanda-store. Depending on how much you order, it varies which of them is cheaper - I suggest exact calculation beforehand.


Das Garn ist relativ rauh und hat leichte Schwankungen in Dicke und Drall. In einem der ca 15 Stränge, die ich bisher gewickelt bzw zum Teil auch verstrickt habe, habe ich sogar einen Zwirnfehler (neuansetzen nach gerissenem Einzelfaden über ca 5-10cm hinweg) gefunden, wie ich ihn sonst nur von handgesponnenen Garnen finde. Im Gegensatz zu Aade Long (mit Kauni und Evilla habe ich leider keine Erfahrungen), bei dem der Farbübergang sehr konstant ist, scheinen bei diesem Garn die Fasern vor dem Verspinnen gefärbt zu werden - das Garn ist auf fast der gesamten Länge in allen Farbvariationen meliert, teilweise haben sogar die beiden miteinander verzwirnten Fäden etwas unterschiedliche Farben. Das passt aber meiner Meinung nach sehr gut zu der rauhen, leicht unregelmäßigen Struktur. Da es zunächst relativ fest ist, verstrickt es sich sehr leicht und schnell. Nach dem Baden wird es, wie so viele rauhe dünne Wollgarne, wunderbar flauschig und deutlich weicher und trägt sich genau so angenehm, wie es sich verstrickt. Ich bin auf jeden Fall schwer verliebt und werde noch ganz viel damit arbeiten. Auch mein oben erwähntes Strickjackenprojekt #2, bei dem ich gerade an den Ärmeln sitze, verwendet zwei Stränge davon - schwarz/weiß/grau, kombiniert mit dem ebenfalls auf dem obigen Photo zu sehenden dunkelroten Teksrena-Garn. Über das Garn und die Leinengarne auf dem Bild berichte ich dann gemeinsam mit den entsprechenden Projekten.

The yarn is a bit coarse and has slight variations in thickness and twist. In one of the about 15 skeins I wound so far, I even found a twining error I only knew from handspun yarns so far (one ply seemed to have broken and both ends let run parallel for about 5-10cm). Contrary to Aade long (only long-striping I had worked with up till now), which has a very constant color transition, the fibers for this seem to be dyed before spinning - the yarn is mixed from different colors over the complete length in all colorways I have, and in some areas you even find slightly different colors twined together. In my opinion, that fits in with the slightly coarse, slightly irregular structure very well. Because it is rather firm before washing, it knits up very easily and quickly. After bathing, it looses a lot of the coarseness and turns wonderfully fluffy and soft and is just as much of a pleasure to wear as it is to knit with. I'm desperately in love with it and will definitely knit a lot with it in the future. The cardigan #2 I mentioned in the beginning of this post uses it, too - black/gray/white colorway mixed with the dark red Teksrena in the above picture. More about that yarn and the linen yarn in the picture with the projects made from it.

Dienstag, 10. Juni 2014

Monk's Belt auf dem Gatterkamm

(german version - english version to follow shortly)

In den letzten beiden Tagen habe ich mir nach und nach erarbeitet, wie man am besten die Inkle-Webtechnik "Monk's Belt", wie sie im Buch "Inkle Pattern Directory von Anne Dixon beschrieben steht, auf dem Gatterkamm umsetzt. Da sich diese Technik in einigen Punkten grundlegend von anderen Kammwebereien unterscheidet, möchte ich hier meine Erkenntnisse festhalten und teilen.



Grundlegend lassen sich drei große Unterschiede festhalten:
1) Das entstehende Hintergrundgewebe hinter den Musterfäden ist im Gegensatz zu allen anderen Musterfadentechniken kein Kettrips, sondern einfache Leinwandbindung. Dadurch ist die Webbreite deutlich größer, als man es von Bändern in anderen Techniken mit gleicher Fadenzahl und Fadenstärke erwarten würde, aber auch die Stabilität ist insbesondere gegenüber der Ripstechnik deutlich erhöht.
2) Es wird nicht jede Position im Webkamm bezogen. Das bedeutet, dass man einen breiteren Webkamm braucht, als die Fadenzahl des Bandes vermuten lassen würde. Näheres hierzu bei der Erklärung des Einzuges im nächsten Absatz.
3) Auch waagerechte und senkrechte Linien im Muster sind kein Problem. Während bei den meisten Techniken fast nur an der Diagonale gearbeitet wird und gerade Linien immer unsauber werden, kann man hier auch Querstreifen über die gesamte Bandbreite ohne Probleme einbauen. Dafür ist das übliche Problem, dass Einzelfäden im Muster nur wenig auffallen, hier besonders stark ausgeprägt - man sollte beim Entwerfen darauf achten, überall mehrere Fäden nebeneinander liegen zu haben und soweit möglich jeden Faden mindestens zwei Reihen lang am Stück im Muster zu führen.

Schritt 1: Der Aufzug

Wie bereits oben erwähnt, werden bei dieser Technik Schlitze im Kamm freigelassen. Das liegt daran, dass in einem Fach jeweils drei Fäden zusammenliegen müssen - also zum Beispiel jeweils drei oben, dann einer unten, drei oben, dann einer unten, usw. Das ist mit dem Webkamm nicht anders realisierbar, als Schlitze freizulassen, es sei denn, man würde sich eine Spezialanfertigung mit drei Löchern nebeneinander pro Zinken bauen.
Durch dieses Freilassen braucht man einen breiteren Kamm als gewöhnlich. Wie breit, lässt sich aber genau berechnen: Die Anzahl der freigelassenen Schlitze ist immer genauso groß wie die Anzahl der Musterfäden. Für ein Band mit 20 Musterfäden sieht die Rechnung also folgendermaßen aus (siehe Skizze oben):
20 Musterfäden + 21 Hintergrundfäden + 2x4 Randfäden + 20 freie Schlitze = 47 Fäden bzw 67 Plätze im Webkamm.
Zur Materialwahl: Ich habe Merinowolle verwendet. Sowohl Musterfäden als auch Hintergrundfäden kamen vom gleichen Hersteller, allerdings haben die Hintergrundfäden die doppelte Lauflänge, sind also nur halb so dick. Mit diesem "Größenverhältnis" bin ich ganz gut gefahren. Ich würde sagen, insgesamt kann man sich hier an den Erfahrungen für die "baltische"/"ostpreußische" Musterfadentechnik orientieren, bei der man ja auch ungefähr doppelte Garnstärke verwendet.

Schritt 2: Das Anweben

In den ersten paar Reihen empfehle ich, die Musterfäden völlig zu ignorieren. In einem Fach sind sie ohnehin nicht da, im anderen einfach alle nach unten drücken. So kann man erst einmal schauen, wie breit das Band überhaupt werden soll -wenn man einfach nur auf und ab webt, bekommt man durch den extremen Materialmengenunterschied der Fächer keinen Überblick.

Hier sieht man sehr gut, wie nur jeder dritte Schlitz bezogen ist. zwar liegt jeder zweite grüne Faden (Hintergrundfäden) im ausgewählten Fach, die weißen Fäden (Musterfäden) liegen jedoch alle im anderen. Beim Öffnen des anderen Faches liegt zunächst Faden an Faden. Wenn man jedoch die Musterfäden hinunter drückt, entsteht ein ähnliches Bild wie hier.

Schritt 3: Das Auslesen der Musterfäden

Das Auslesen der Musterfäden unterscheidet sich kaum von anderen Mustertechniken. Es wird jedoch durch zwei Dinge stark erleichtert:
1) Alle Musterfäden liegen im gleichen Fach. Man muss also nie gleichzeitig hinabdrücken und hochholen, sondern hat alle Fäden brav nebeneinander liegen und kommt somit längst nicht so schnell durcheinander. Auch auf ein mögliches Umeinanderdrehen von oben- und untenliegenden Musterfäden muss man nicht achten.
2) Da alle Musterfäden paarweise liegen und die einzelnen Paare durch einen andersfarbigen Faden voneinander getrennt werden, lassen sie sich besonders leicht auszählen.
Ich persönlich öffne immer gerne das Fach, schlage mit meinem Webschwert fest an um die Vorreihe in Position zu bringen, halte das Fach dann mit meinem Finger offen und nutze die Spitze des Webschwertes, um die Musterfäden auszulesen.
Wenn man beim Auslesen das Schwert bzw den Auslesestab (je nach eigener Vorliebe, manche verwenden auch gerne eine Stricknadel oder ein Essstäbchen) möglichst nah am Webkamm führt, hat das den Vorteil, dass sich die Fäden nicht zwischen dem bereits gewebten Stück und dem Kamm umeinander schlingen und somit ihre Positionen tauschen können. Wenn das passiert und man nahe am Werkstück ausliest, erwischt man manchmal den falschen Faden. Das führt dazu, dass sich die Fäden nicht nur mit den Nachbarfäden, sondern beim Öffnen des nächsten Faches auch mit denen des anderen Faches verdrehen, weil die beiden miteinander verdrehten Fäden ja auf zwei verschiedenen Seiten des gleichen Fadens vorbei wollen - und dann hat man ganz großes Kuddelmuddel, das man erstmal entwirren muss, bevor man weiter weben kann. Dieser Tipp gilt übrigens für alle Mustertechniken, bei denen man Fäden auslesen muss!
Natürlich sollte man das Schwert mit den ausgelesenen Fäden dann aber in Richtung Webstück ziehen, bevor man das Schiffchen hindurch zieht.

Schritt 4: Versäubern

Wenn das Muster nicht ganz sauber auf der Oberseite des Bandes erscheint, einfach mal die entsprechenden Musterfäden nach vorne ziehen und mit dem Webschwert leicht anschlagen.



Dienstag, 6. Mai 2014

Den kriege selbst ich nicht kaputt

Mein neues Spielzeug: massiver Aluwebkamm, aus einem Stück gefräst, Handarbeit, Seriennnummer 0 - Prototyp aus einem CNC-Kurs, den ein guter Bekannter gerade belegt. Wird vermutlich nur sehr wenige davon geben, aber ich freue mich schon drauf, ihn auszuprobieren. Im Hintergrund: mein momentanes Haupt-Strickprojekt. Die vielen fertigen Strick-, Näh-, Färb-  und Webprojekte der letzten 9 Monate sollte ich wohl auch endlich mal knipsen und bloggen... *schäm*

My new toy: prototype of a solid aluminum rigid heddle a friend of mine made in class. Can't wait to try working with it. There probably won't be many of these. In the background: My current main knitting project. I should probably get around to phtograph and blog about all those knitting, sewing, dyeing and weaving projects I finished these last 9 months...

Sonntag, 26. Januar 2014

Rautenweben

Ich hab endlich was gefunden, was mir für den seit einem Monat herumliegenden Aufzug gefällt...
Finally found a pattern to match the warp that's been waiting for a month!

Krapp- und Salbei+Indigo-Färbungen und naturweiß.
Natural white and dyed with madder and sage+indigo.