Donnerstag, 18. Oktober 2012

Absolut nicht meine Technik

Memo an selbst: Nach 45 Stunden ohne Schlaf (jep, meine Schlafstörungen sind grad mal wieder auf dem Höchstpunkt angelangt) sollte man NICHT beschließen, sich an Handwerken zu versuchen für die man sowieso zu grobmotorisch ist.

Friggelige Sachen wie das Arbeiten mit Draht sind einfach nicht meine Welt - und die Tatsache, dass meine Hände und Füße zur Zeit mal wieder fast dauerhaft so stark zittern dass mir selbst Fremde besorgte Fragen stellen, macht das ganze net besser. Aaaber ich brauchte dringend Maschenmarkierer. Das Ergebnis... nunja:
Material: die obligatorischen handgedrehten Glasperlen und Messingdraht, den ich mal für irgendein Nadelbindeprojekt zur Stabilisierung gekauft (und nie verwendet) hatte.
Nicht mit auf dem Bild: zwei zersplitterte Glasperlen (jep, SO unfähig) und ein Stapel zerbrochene Drahtstücke. In wie weit diese krummen Dingerchen trotzdem praktikabel sind, werde ich wohl herausfinden, wenn ich die ausgefransten Fadenschlaufen am momentanen Projekt dadurch austausche.

Nun aber wieder an die Arbeit - am momentanen Nähprojekt fehlen nur noch zwei oder drei Kleinigkeiten, dann kann das endlich zur Post und ich kann weiterstricken...

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Eine kleine Vorschau...

... auf eines meiner aktuellen Strickprojekte:





Ich bin absolut verliebt in diese Farbe. Es ist kaum auf ein Bild zu bannen, wie sehr es leuchtet - in Wirklichkeit ist es ein wenig dunkler, aber noch leuchtender. Das relativ grobe Muster passt meiner Meinung nach recht gut zu dem melierten Garn und den großen Knöpfen.

Bisher habe ich knapp 400g verarbeitet - die Ärmel sind beide 100g schwer, aber bisher noch 10cm zu kurz, am Hauptteil bin ich nach knapp zwei Knäulen gerade mit den eingearbeiteten Taschen und den Abnahmen an der Taille fertig. Insgesamt habe ich 1kg von dem Garn hier liegen, das müsste somit also locker für eine Jacke mit Kapuze reichen.

Ein paar Worte zum Garn:
Die dickere Variante von der Finkhof Merinowolle in der Farbe rot meliert. Wie bereits erwähnt eine absolut geniale Farbe - sehr kräftig, aber dunkel genug um später als Kleidungsstück zu meinen restlichen Klamotten zu passen (in zu hellen/grellen Farben sehe ich einfach nicht besonders gesund aus) und gerade so stark meliert, dass man es merkt aber es nicht vom Muster ablenkt.

Das Garn scheint leicht angefilzt zu sein (ähnlich wie pflanzengefärbtes nach einer vorsichtigen Heißfärbung), dadurch ergibt sich ein sehr deutliches Maschenbild und die Stichmuster zeichnen sich klar ab. Für Projekte wie dieses (Zopfmuster + Strukturmuster) also eine sehr gute Wahl. Durch die geringe Lauflänge verstrickt es sich sehr schnell. Zum Nadelbinden wären wohl sowohl die Lauflänge als auch die klare Stichstruktur ideal, wenn man das fertige Stück nicht filzen will - ich habe jedoch noch nicht ausprobiert, wie gut es sich anfilzen lässt. Falls genug übrig bleibt, schwebt mir mit dem Restgarn jedoch schon ein bestimmtes Testprojekt vor.

Gleichzeitig ist es sehr weich, so dass ich stundenlang damit stricken kann - bei manchen anderen Garnen (wie z.B. dem grauen Wollgarn, mit dem ich im letzten halben Jahr diverse Großprojekte gestrickt habe) hatte ich nach 3-4 Stunden das Gefühl, wunde Finger zu bekommen, das würde mit diesem Garn niemals passieren (selbst nach einem faulen Wochenende mit 10-14 Stunden stricken am Tag). Auch beim Anprobieren der Ärmel fühlte es sich sehr kuschelig an, aber sowas lässt sich ja oft erst nach einigen Stunden probetragen wirklich feststellen.


Mit meinem Design bin ich (nach der Bereinigung einiger Ungereimtheiten und nachdem ich den ersten Ärmel dreimal mit verschiedenen Maschenzahlen neu angefangen und zwischendrin wegen zu geringen Zunahmen 40 Reihen aufgeribbelt habe) auch ganz zufrieden. Die Konstruktion der Taschen und der Kapuze wurde bestimmt schon zwanzigmal über den Haufen geworfen und neu gestaltet, während ich stricke - aber das kennt man ja von mir schon. Am Ende haben die fertigen Projekte eh nie etwas mit dem ursprünglichen Entwurf gemeinsam ;)

Das einzige, was mich wirklich ärgert, ist dass a) meine 5mm-Bambusrundstricknadel kaputt ist und meine beiden neuen noch nicht da, so dass ich auf Metall stricken muss (einfach zu glatt, insbesondere beim Einsetzen der Taschen ist mir ständig alles weggerutscht) und b) ich deswegen nur eine 80cm lange 5mm-Metallnadel habe (warum zur Hölle besitze ich 5 oder 6 4,5mm, aber nur eine 5mm???) und dadurch zum Anprobieren ständig umlagern muss, statt sofort auf einer langen oder zwei 80ern zu stricken. Bevor ich Garn für die nächsten Jacken kaufe, wird definitiv erstmal die Nadelsammlung vervollständigt - und es wird wieder Bambus, da ich mittlerweile auch eine von diesen neumodernen bunten Holznadeln besitze und daran verzweifle. Sauteuer, aber fast so schlimm wie Metall, nur mit ganz anderen Schwachstellen.

Nebenbei wachsen auch noch einige andere Strick- und Nähprojekte (und heute nacht beim Stricken habe ich noch ein kombiniertes Näh-Nadelbinde-Strickprojekt entworfen, das mir in den Fingern kribbelt) - was als nächstes fertig wird steht fest, das soll nämlich diese Woche noch in die Post. Seid also gespannt, Bilder folgen ;)

Freitag, 12. Oktober 2012

Bei Regen flüchten sie nach drinnen...

... denn Ingwersalamander hassen Regen, da weichen sie auf und fallen auseinander. Deswegen haben sich heute ganz viele davon in meine Küche geflüchtet:





Die ganze Aktion begann heute nacht damit, dass ich gegen Mitternacht plötzlich Heißhunger auf Kekse bekam. Eigentlich auf Schokokekse, aber es ist nahezu unmöglich hier Kakao zu bekommen (vielleicht wird das ja zur Weihnachtszeit besser...). Also den Teig für die Ingwersalas vorbereitet und ab über Nacht in den Kühlschrank.

Grundrezept Mürbeteig-Ausstechplätzchen:
4dl Mehl
0,5dl Zucker
200g Margarine
1 Ei
mindestens eine Stunde (am besten über Nacht) im Kühlschrank lassen, bei 180° ca 5-7min backen.
hier mit 1EL gemahlenem Ingwer verfeinert.

Dazu gab es, weil ich auch welche zum sofort backen (und essen) wollte, Havredrömmar und improvisierte Apfel-Sauerkirsch-Kekse:
Warum die Havredrömmar diesmal so platt geworden sind, weiß ich leider auch net. Den Restteig von den Salamandern, als er sich nimmer richtig ausstechen lassen wollte, habe ich wie man sieht in Enten verwandelt.

Rezept Havredrömmar:
2,5dl Haferflocken (kurz anrösten)
200g Margarine
1,5dl  Zucker
4dl Mehl
1TL Backpulver
zu Kugeln formen, bei 155° ca 20min backen.
hier mit etwas Rum verfeinert.

Rezept Apfel-Sauerkirsch-Kekse:
2 Tassen Sauerkirschen (aufgetaut, dann leicht ausgedrückt)
1 Apfel (in diesem Falle Boskop ausm Garten) in kleine Stücke geschnitten
5dl Mehl
200g Margarine
1,5dl Zucker
1TL Backpulver
zu Kugeln formen, bei 155° ca 20min backen.

Nervennahrungsvorrat für die nächsten zwei bis drei Wochen sichergestellt.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Noch eine Mütze

Wenn sich irgendwer darüber gewundert hat, dass ich über acht Monate an einer Borte sitze, weil ich sie ewig herumliegen lasse... Dieses Projekt lag halbfertig knappt vier Jahre in einer Kiste. Gestern also zwei Reihen aufgeribbelt, Fellmütze zerlegt und Fellstreifen angenäht, heute fertig genadelt:


naturschwarzes rauhes Schurwollgarn, Innenumfang 58cm (ich habe einen ganz schönen Dickschädel, stelle ich fest - sie passt mir...), Korgenstich.
So fest und eng gearbeitet, dass sie Mütze von alleine stehen bleibt, also auf jeden Fall für tiefste Temperaturen geeignet und mit etwas Imprägnierung auch wasserdicht.

Der Fellrand ist mit Leinengarn befestigt:
Zum Glück habe ich es tatsächlich geschafft, dass das Festnähen aufgeht und keine Falten reinkommen. Hatte irgendwie befürchtet, dass ich das Nadelgebundene beim Nähen zu sehr ziehe oder stauche, aber es passte genau.

Montag, 8. Oktober 2012

Knöpfe

Nachdem ich heute nachmittag fleißig vor mich hin geschliffen habe, hier ein erster Einblick in meine Holzbastelei der letzten Wochen...


In Scheiben geschnittener zerhauener Drechselversuch (im Keller gefunden) meines verstorbenen Großvaters, genaue Holzart unbekannt. Durchmesser der großen ca 4cm, von beiden Größen ein gutes Dutzend. Bisher sind jedoch nur die auf dem Bild geschliffen und geölt. Ich überlege, einen Teil der großen mit Brandmalerei zu verzieren, bin mir aber noch unschlüssig, was Motiv und Umsetzung angeht. Ein paar davon werden auf jeden Fall auf eine dicke gefütterte Strickjacke wandern, für die der Entwurf bereits fertig und das Garn bestellt ist, ob mit oder ohne Verzierung, bin ich noch unsicher. Wird auf jeden Fall noch eine Weile dauern, bis ich alle geschliffen und nachbehandelt habe, aber da ich zur Zeit noch kein fertiges Projekt habe auf das ich sie setzen wollen würde...

Sonntag, 7. Oktober 2012

Kuhtitten

Tjaaaaa, da verabschiede ich mich für drei Wochen und handwerke fast ununterbrochen (trotz schwerer Grippe, wegen der ich zwischendrin eine Woche flach lag, habe ich ziemlich viel geschafft) und habe danach trotzdem nichts vorzuzeigen...

Der Grund liegt darin, dass ich unglaublich kreativ war und kiloweise Sachen entworfen habe und einen Teil davon natürlich gleich anfangen musste... und da es fast alles Großprojekte waren, sind sie alle noch in Arbeit.

Bis auf eines - ich habe heute Abend einen Koller bekommen und zumindest eines davon beendet. Diese Mütze beweist deutlich, dass man nicht anfangen sollte zu designen, wenn man auf Verwandtenbesuch nachts um drei nicht schlafen kann. Ich musste natürlich gleich anfangen zu stricken und habe die beiden Tage danach fast ununterbrochen daran gearbeitet, bis mich wieder ein neues Projekt gefangen hatte.

Meine Familie musste mal wieder beweisen, wie unglaublich sie an mich glaubt - während der Entstehung hagelte es immer wieder so liebevolle Kommentare wie ein "sieht aus wie ein Euterwärmer für eine Kuh!" von meinem Vater und ein (von Lachkrämpfen begleitetes) "Ich will unbedingt ein Photo von dir mit dem seltsamen Ding auf dem Kopf wenn es fertig ist!" von meiner Mutter. Aber urteilt selbst...

Ich mag das Muster. Ich weiß noch nicht, wie oft ich die Mütze tatsächlich tragen werde da sie doch ziemlich auffällig ist - aber sie ist unglaublich warm und flauschig. Die dutzenden unglaublich kurzen verkürzten Reihen haben mich ab und zu fast wahnsinnig gemacht und die Massen an zu vernähenden Fäden erst recht (alles braune wird an einem Stück gearbeitet, aber der weiße Faden wird für jede Raute neu angesetzt), trotzdem hat es wahnsinnig Spaß gemacht zu stricken. Und es ist irgendwie gut für's Ego, dass das Konzept tatsächlich funktionierte und am Ende eine Mützenform ergab...

Edit: oh, ich habe eines vergessen zu erwähnen: Nach diese Mütze waren von meinem ersten Zug Walnussfärbung noch genau 40cm übrig. Sowas nenne ich mal Resteverwertung!