Donnerstag, 8. März 2012

Hornschnitzerei und Bohneneintopf

Man merkt, dass ich Ferien habe - statt fast täglicher Blogposts gibt's plötzlich einen ganzen Monat kein Lebenszeichen mehr. Dabei hätte ich so viele Projekte vorzustellen, an denen ich zur Zeit arbeite... Hier mal ein kleiner Einblick in die gestrige Beschäftigung - es ist endlich mal wieder etwas fertig geworden ;)

Vor zwei Wochen habe ich endlich meine Werkzeugkiste aus der Werkstatt meines Vaters gerettet (und immerhin ca zwei Drittel des Inhalts tatsächlich wiedergefunden, den Rest hat vermutlich mein Brüderchen einkassiert) und mit zu meiner "Ferienresidenz" genommen - was zu dem Ausspruch "Meine Wohnung ist endlich eine Männerwohnung, ich habe Werkzeug da - meine Freundin hat ihre Werkzeugkiste mitgebracht!" führte, der unser momentanes Zusammenleben wohl recht treffend beschreibt...

Nachdem ich in den vergangenen Wochen auch endlich meine Hornstücke wiedergefunden/-bekommen habe, also Zeit und Gelegenheit, die Küche zweckzuentfremden und mich endlich mal am Hornschnitzen zu versuchen. Das erste Probestück, noch mit deutlichen Macken und Verbesserungsmöglichkeiten, lässt auf jeden Fall schon gutes für einen neuen Gewandungsgürtel hoffen:
 

Ich bin auf jeden Fall mit dem Hornschnitze-Virus infiziert. Drei Rohlinge liegen noch in der Kiste, und ein halbzerlegtes altes Trinkhorn (ebenfalls größtenteils schwarz, allerdings mit interessanten klaren und braunen Schlieren) wartet darauf, endlich mal zu einem vollständigen Satz Nadelbindenadeln verwandelt zu werden. Meine im Januar vorgestellten Schnitzmesser sind auf jeden Fall großartig - es macht tierisch Spaß, damit zu arbeiten:
Nicht im Bild: meine treue alte Japansäge, mit der die Hornplatte in vier gleichgroße Schnallenrohlinge zerlegt wurde. Warum ich rechte Winkel mit der Schmiege abmesse? Fragt mal die Männer meiner Familie - mein Winkeleisen gehörte zum verschwundenen Teil des Kisteninhalts, ebenso wie das Streichmaß, das ich hier gut hätte gebrauchen können, und beide Zollstöcke (von denen ich glücklicherweise aber noch ein oder zwei in Bayern liegen habe).

Und damit der eigentliche Besitzer der Küche nicht irgendwann rebelliert, wird mit den guten alten Familienrezepten bewiesen, dass ich gleichzeitig Schnitzen und Kochen kann: einen halben Meter neben der improvisierten Werkbank blubberte Bohneneintopf nach Art meiner Oma:
Einen halben Topf voll Kartoffeln würfeln, eine Dose Schweinefleisch (Frühstücksfleisch oder so), ebenfalls gewürfelt, und zwei Brühwürfel dazu, mit grünen Bohnen (in diesem Fall TK) auffüllen, Wasser dazu, eine Stunde kochen lassen, fertig. Es geht doch nichts über gute alte Hausmannskost - Eintöpfe rocken!

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