Donnerstag, 27. Oktober 2011

CD-Vorstellung: Korpöga - I Byarna Orkan

Wie gestern schon angedeutet, gibt es heut eine Vorstellung des Albums, das ich mir vor einigen Tagen zugelegt habe und das beim Stricken in den letzten Tagen rauf und runter lief:
(Anmerkung: alle Übersetzungen sind spontan von mir on-the-go frei übersetzt, die Hälfte steht eh nicht im Wörterbuch und Onlinewörterbücher sind ein Krampf, ich erhebe keinen Anspruch auf Korrektheit!)

Korpöga ("Rabenauge") ist eine relativ junge Vikingrock-Band aus Schweden, die nur aus zwei Mitgliedern besteht. 2004 gegründet, brachten Linus Bylund und Tomas Ringdahl 2006 dieses Debütalbum heraus. Auf der offiziellen Homepage wird noch ein zweites Album für "das späte Frühjahr 2010" angekündigt, aber was aus solchen Ankündigungen wird, kennen wir ja schon. Ich sage nur, Angel Dusts "2007er" Album, das immer noch nicht erschienen ist und nach aktuellem Stand wohl auch nicht mehr erscheinen wird. Ich hoffe wirklich, dass das bei Korpöga anders läuft.

Damit wären wir auch schon beim musikalischen. Irgendwie ist es typischer Vikingrock, irgendwie aber auch überhaupt nicht. Der Sänger hat eine sehr markante, ausdruckskräftige Stimme, wie man sie im Vikingrock so oft findet. Die Instrumentierung ist jedoch nicht ganz so typisch - die Lieder sind größtenteils akustisch arrangiert, mit viel Akustikgitarre, immer wieder Pianoparts (ich gebe offen zu, klavierbegleitete Balladen sind eine Schwäche von mir...) und in vielen Liedern wunderschöne Flötenmelodien. Sally, ich glaube, das wäre was für dich ;) In manchen Liedern gibt es zusätzlich noch Passagen in einer gut zum Rest passenden Frauenstimme, die Sängerin scheint jedoch nicht offiziell zum Line-Up zu gehören.


Insgesamt besteht I Byarna Orkan ausschließlich aus Balladen und eignet sich wunderbar für gemütliche Bastelabende zu Hause, am liebsten natürlich vorm flackernden Kamin. Weniger geeignet wäre es wohl als Partymusik, da es eben doch eher ruhige Musik ist. Titel wie Gäst ("Gast, Besuch") und Sanning ("Wahrheit") laden definitiv zum Träumen ein. In manchen Titeln, so zum Beispiel im Bonustrack Hes ("heiser") taucht auch die "klassische" Rock-Instrumentierung auf, die meiner Meinung nach aber nicht allzu gut zur Band passt - man merkt diesen Liedern deutlich an, dass die Musiker die "ruhigeren" Instrumente bevorzugen, die "rockigen" Melodien sind eher einfallslos und monoton.

Man merkt, wie unbekannt die Band ist, wenn es auf YouTube mal wieder nur zwei Titel von diesem Album (und einen Beitrag zur Carolus Rex VIII) zu finden gibt, und natürlich mal wieder keinen der Titel, die ich hier eigentlich als Hörbeispiel gerne eingefügt hätte. Ich empfehle auf jeden Fall, zusätzlich mal in die Hörproben auf der Homepage hineinzuhören. Aber ich glaube, der Chorus von Gille ("Gilde, Zunft") ist definitiv was für einige Leser dieses Blogs:
Vi har gyckel vi har musik, vi har kväden, tänder eldar i varje vik.
Vi har drycker och vi har bröd, fimbulvintern botar vi med mjöd,
ja, vargavintern botar vi med mjöd.
(Wir haben Spaß, wir haben Musik, wir haben gesungen, entzünden ein Feuer in jeder Bucht,
Wir haben zu trinken, wir haben Brot, dem Fimbulwinter helfen wir mit Met ab,
Ja, dem Wolfswinter helfen wir mit Met ab)

Textlich bin ich insgesamt ganz glücklich mit dieser Band - gehört eben in die Hälfte des Vikingrock, die sich eher auf nordische Mythologie als auf Geschichte oder Politik stützt. Die meisten politischen Bands haben ja doch eher ewig gleiche einfallslose Texte, das kann man von Korpöga definitiv nicht behaupten. Den Ursprung für das oben auf dem Cover etwas schwer erkennbare Symbol habe ich jedoch noch nicht entdeckt ;)

Insgesamt auf jeden Fall ein Album, dessen Anschaffung ich nur empfehlen kann. Musik zum Träumen kann man nie genug haben, und die Jungs haben echt Talent. Bei mir wird die Platte auf jeden Fall noch oft laufen.

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